In memoriam Wolfram Paulus

TV-Premiere am Freitag, 05.06., ab 21:10 Uhr: Mein Lungau – In Memoriam Wolfram Paulus

Programmänderungen in memoriam Wolfram Paulus. Der mehrfach preisgekrönte Regisseur und Drehbuchautor ist am 28. Mai 2020 im Alter von 62 Jahren verstorben – ändert das Fernsehen sein Programm.

TV-Premiere am Freitag, 05.06., ab 21:10 Uhr: Mein Lungau – In Memoriam Wolfram Paulus

Anlässlich des Todes von Wolfram Paulus, einem der großen Wegbereiter des „Neuen Österreichischen Filmes“, zeigt ServusTV sein letztes fertiggestelltes Werk als TV-Premiere. Der Salzburger Filmemacher porträtiert damit auf sehr persönliche Weise „seinen Lungau“.

„Ich nehme mir die Geschichten aus meinem Land und erzähle sie von innen heraus.“
Wolfram Paulus

Von Jung bis Alt; von Bauer bis Bodenkulturstudentin; von Metzger bis Kieswerkerin: „Entan Tauern“ sind die Leute einfach, so die Meinung aus der Ferne. Dieser Film erzählt eine andere Geschichte, erzählt von sehr unterschiedlichen Lebenspfaden aus dem Salzburger Lungau, geprägt von Vielfalt und dem Auf und Ab des Lebens.

Der Lungau: Filmkulisse und Heimat
Paulus war einer jener Filmemacher, die „zeigen, was sie kennen und lieben“. Nicht umsonst sind viele seiner Filme in und um Salzburg entstanden, jener Region, in der er geboren und aufgewachsen ist, gelebt und gearbeitet hat.
Den Salzburger Lungau hat Paulus vor genau dreißig Jahren als Drehort für sich entdeckt, damals drehte er den Kinofilm „Die Ministranten“, welcher Anfang der 60er-Jahre spielt. Dafür drängte sich der Lungau, in dem die Spuren der Vergangenheit noch so lebendig sind, förmlich auf. Seither verband der Pongauer Paulus etwas ganz Besonderes mit dem Lungau, immer wieder kam er zurück und hat hier in Land und Leuten ein Stück Heimat gefunden.

Wolfram Paulus' Letztwerk als TV-Premiere
Mit „Mein Lungau“ hat der Ende Mai verstorbene Wolfram Paulus den heutigen Lungau auf ganz eigene Art und Weise durchleuchtet, sein Geheimnis begriffen. Er hat hinter den Tauern geschaut, um diesem so anderen Gau auf die Schliche zu kommen und zeigt ein Potpourri aus Menschen, die diesen Landstrich in seiner Eigenheit und Andersartigkeit verkörpern und diese wunderbar idyllische Landschaft widerspiegeln. Eine Landschaft, die dem so besonderen Filmemacher zeitlebens Heimat war. ServusTV zeigt exklusiv den erst kürzlich fertiggestellten Film.

„Zwei Affären und noch mehr Kinder“, Samstag, 30. Mai, 11.30 Uhr, ORF 2

Hubert und Rosmarie sind seit 17 Jahren verheiratet und haben drei Kinder. Irgendwo zwischen all den Windeln hat Rosmarie auch die Liebe zu ihrem Mann entsorgt. Sie sucht Trost bei Bernd, einem „Guru“, der sein Geld mit den Sehnsüchten einsamer Frauen verdient. Hubert, der attraktive und abenteuerlustige Charmeur, ist mit Monica liiert. Eigentlich suchen die beiden Eheleute nur Anschluss an ihre Träume, die im Alltag ihrer Ehe verloren gegangen sind. Erst im letzten Moment erkennen sie, dass der Zug für eine gemeinsame Zukunft noch nicht abgefahren ist. Regisseur Wolfram Paulus verfilmte das Drehbuch von Klaus Pieber und Michael Glawogger unter anderem mit Udo Wachtveitl (Hubert Haller), Sissy Höfferer (Rosmarie Haller), Hans Sigl (Bernd Lahoda), Marion Mitterhammer (Monica Brunner), Louise Martini (Rosmaries Mutter) und Johannes Silberschneider (Hans). „Zwei Affären und noch mehr Kinder“ ist eine Koproduktion von ORF und BR.

„Die Ministranten“, Samstag, 30. Mai, 14.50 Uhr, ORF III

Tamsweg, Anfang der 1960er Jahre. Wie so viele hier, sind auch die jungen Filmhelden Ministranten in der Dorfpfarre – und passionierte Bandenmitglieder. Die fünf „Wölfe“ wollen zu den Stärksten im Lungau werden und die Rivalen aus dem Nachbarort besiegen. Regeln werden aufgestellt, nach den Anleitungen von Karl May wird strategisch trainiert. Während der Karwoche beginnen die letzten Vorbereitungen für das Kräftemessen, das für Ostersonntag angesagt ist. In das große Abenteuer Kindheit schleicht sich so langsam, aber sicher der Ernst des Lebens ein. Wolfram Paulus besetzte diese vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Kinoproduktion vorwiegend mit Laienschauspielern, darunter u. a. Christoph Schnell und Gerald Bachler.

„Heimat von unten... ein dubioses Filmchen“, Samstag, 30. Mai, 16.20 Uhr, ORF III

Die Salzburger Antwort auf das „Fest des Huhns“: Regisseur Wolfram Paulus gibt der Natur eine Stimme und lässt sie über Menschen, sich selbst und die Zukunft des Planeten philosophieren. Amüsant, tiefsinnig und nicht frei von Eitelkeiten. Denn ausgehend von Ameisen (Menschen) und Käfern (ihren Autos) streiten sich bald Berge, Flüsse und Wildtiere, wer wohl am wichtigsten ist. Und letztlich fliegen sie alle durch Sonne und Mond, bis Feuer und Wasser allen zeigen, wo‘s wirklich lang geht.

„Blutsbrüder teilen alles“, Donnerstag, 4. Juni, 0.05 Uhr, ORF 2

Regisseur und Drehbuchautor Wolfram Paulus erzählt in der vom ORF im Rahmen des Film/Fernsehabkommens kofinanzierten Produktion die Geschichte zweier 13-jähriger Freunde, die 1944 in die Tschechoslowakei verschickt werden und dort im Chor mitwirken: Im Jahr 1944 fallen Bomben der Alliierten auf Hallein und die letzte Welle der sogenannten Kinderlandverschickung (KLV) beginnt. Ferry (Johannes Nussbaum) und Alex (Lorenz Willkomm), zwei Blutsbrüder und umtriebige, neugierige, pubertierende Buben wollen sich partout nicht trennen, als Ferry von seiner Mutter verschickt wird. Durch einen Trick kommt Alex, der nichts von seiner jüdischen Herkunft weiß, gegen den Willen seiner Zieheltern kurzerhand einfach mit. Die beiden finden sich in einem tschechischen Kurort umgeben von HJ-Burschen und BDM-Mädchen wieder. Als Alex im ebenfalls dort stationierten renommierten Knabenchor TKC den bisherigen Chorbesten von seinem Platz verdrängt, hagelt es eine Schikane nach der anderen. Ferry kommt aber seinem Blutsbruder zu Hilfe und gemeinsam schlagen sie verwegen zurück. Zu sehen sind außerdem Udo Samel, Benedikt Hösl, Franziska Weisz, Felix Jancik und Susanne Lothar.

Regisseur Wolfram Paulus. Bild: Sender / Dor Film / Petro Domenigg
Regisseur Wolfram Paulus. Bild: Sender / Dor Film / Petro Domenigg