Wahl 2024 im ZDF

Europawahl 2024 Live aus dem ZDF-Wahlstudio in Berlin mit Bettina Schausten

So, 09.06.  |  17:35-19:00  |  ZDF
Untertitel/VT  Länge: 85 Min.

Von Lappland bis Zypern, von Dublin bis Bukarest öffnen Anfang Juni über vier Tage verteilt die Wahllokale. Die Bürger in der Europäischen Union sind aufgerufen, ihr neues Parlament zu wählen.

Wächst Europa noch enger zusammen, oder gewinnen die EU-skeptischen Kräfte weiter an Einfluss? Darüber entscheiden bei der zehnten Europawahl rund 373 Millionen Wahlberechtigte. Das ZDF sendet am 9. Juni live aus Berlin und behält den Kontinent im Blick.

Das erste Mal dürfen in Deutschland 16-Jährige bei dieser Europawahl abstimmen. Europaweit sind es insgesamt rund 26 Millionen Erstwähler, die über den Kurs der 27 Mitgliedsstaaten mitentscheiden. Und wie wird sie aussehen, die Zukunft der Europäischen Union? In vielen Ländern gewinnen rechte Parteien weiter an Einfluss, wird das nationale über das europäische Interesse gestellt.

Über vier Tage sind die Wahllokale in den Ländern geöffnet, als Erstes gehen ab Donnerstag, 6. Juni, die Niederländer und Tschechen an die Urnen. Mit Italien endet diese Mammutwahl am Sonntag, 9. Juni 2024, um 23.00 Uhr. In Deutschland können an diesem Sonntag rund 66 Millionen Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgeben, zur Wahl stehen 35 Parteien und politische Vereinigungen. Von Tier- und Umweltschutz über Gerechtigkeitsfragen bis hin zu medizinischen Parteiprogrammen – die Auswahl ist groß.

Ein besonderer Fokus liegt auf den im Bundestag vertretenen Parteien. Katarina Barley wird wie 2019 für die SPD als Spitzenkandidatin antreten und gegen den Abwärtstrend ihrer Partei ankämpfen. Sie selbst spricht von einer "Richtungswahl" gegen rechts.

Die Grünen haben die Europapolitikerin Terry Reintke zu ihrer Kandidatin gekürt. Sie sitzt bereits seit 2014 im Europäischen Parlament und setzt sich mit ihrer Partei dafür ein, das bislang bestehende Einstimmigkeitsprinzip durch Mehrheitsentscheidungen zu ersetzen.

Anders als alle anderen deutschen Parteien stellt die Union in jedem Bundesland einen Kandidaten auf. In Niedersachsen beispielsweise den früheren Ministerpräsidenten David McAllister, in Bayern den EVP-Vorsitzenden Manfred Weber. Das Gesicht der Kampagne aber ist Ursula von der Leyen, von der EVP als Spitzenkandidatin nominiert – ihr Name aber wird auf keinem Stimmzettel auftauchen.

Die derzeit bundesweit geschwächte FDP geht mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann ins Rennen, der derzeitigen Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages.

Erst Ermittlungen wegen möglicher prorussischer Zahlungen an ihn selbst, dann die Festnahme seines Mitarbeiters wegen Spionageverdachts – AfD-Mann Maximilian Krah muss nach außen und parteiintern kämpfen. Den Wahlkampfauftakt plante die Parteispitze lieber ohne ihren Spitzenkandidaten.

Interessant wird der Blick auf das Bündnis Sahra Wagenknecht. Nach dem Bruch mit der LINKEN ist diese Wahl der erste Stimmungstest für die neue Partei. An der Spitze der frühere Linkenpolitiker Fabio de Masi und Thomas Geisel, ehemaliger SPD-Oberbürgermeister von Düsseldorf. DIE LINKE selbst setzt auf ihren Parteichef Martin Schirdewan und die ehemalige Seenotretterin Carola Rackete.

Es wird spannend, wie hoch das Interesse an der EU in diesen politisch unsicheren und unruhigen Zeiten ist. 2019 war die Wahlbeteiligung mit 61,4 Prozent auf einem Höchststand seit 1990.

Eine richtungsweisende Wahl für die Zukunft des Europäischen Projekts. Wird es den Rechtsruck geben? Welche Signale sendet der Brüsseler Wahlabend an die Parteien in Berlin? Es gibt viel zu berichten und zu besprechen an diesem 9. Juni.

Das ZDF sendet ab 17.30 Uhr live aus der Berliner Fernsehwerft. Durch den Wahlabend führt Chefredakteurin Bettina Schausten, an ihrer Seite Parteienforscher Karl-Rudolf Korte. Über die Welt verteilt melden sich die ZDF-Korrespondenten mit Reaktionen aus ihren Berichtsgebieten. Wie erleben sie die Wahl in den Mitgliedsstaaten? Wie reagieren China, die USA auf die Ergebnisse?

Alle Zahlen und Hochrechnungen liefern ZDF-Politikchef Matthias Fornoff und die Forschungsgruppe Wahlen. Es wartet ein langer Wahlabend, an dem immer neue Prognosen aus den Ländern einlaufen werden. Nach dem "heute journal" meldet sich das Wahlteam noch einmal mit den neuesten Meldungen und Gesprächen mit wichtigen politischen Playern.

Die Europawahl auf dem aktuellen Stand ist jederzeit abrufbar auf heute.de, ergänzt um Kurzanalysen der wichtigsten Wahlthemen. Auf facebook.com/ZDFheute/ werden aktuell die interessantesten Stimmen der Gewinner und Verlierer gesammelt. Der gesamte Wahlabend ist live zu verfolgen in der ZDFmediathek.



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