Re: Mein kaltes Zuhause in Portugal Deutschland 2025
Mi, 30.04. | 19:40-20:15 | ARTE
Information, 2025
Wie jedes Jahr ringt Fernando Gonçalves kurz vor Wintereinbruch mit den Mängeln seines kleinen Mietshauses in Porto: Das Dach ist undicht, die Wände voller Schimmel. Der 60-Jährige ist einer von über 600.000 Portugiesinnen und Portugiesen, die unter solch extremen häuslichen Bedingungen leben. Da er von 240 Euro Sozialhilfe lebt, kann er sich keine umfangreiche Sanierung leisten und sein Vermieter kümmert sich nicht. Nun hofft Fernando darauf, dass sich die Stadtverwaltung Porto in Zusammenarbeit mit der NGO Just a Change um die Missstände in seinem Haus kümmert. Die Freiwilligen von Just a Change haben bereits mehrere Häuser in seinem Viertel winterfest gemacht. Wird auch er bald in einem warmen und trockenen Zuhause leben können?
Just a Change hat in den vergangenen 15 Jahren mehr als 500 Häuser in ganz Portugal von Feuchtigkeit und Schimmel befreit. Damit ist nur einem Bruchteil der Bedürftigen im Land geholfen, denn mehr als zwei Millionen - 20 Prozent der Bevölkerung - leben in sogenannter Energiearmut.
João Pedro Gouveia arbeitet seit Jahren an Lösungsstrategien. Der Professor für Stadtplanung und Nachhaltigkeit in Lissabon berät Hilfsbedürftige im ganzen Land zu den Möglichkeiten eines energieeffizienten Umbaus ihrer Wohnungen und Häuser - und welchen Anspruch sie auf Hilfe vom Staat haben. Der Umweltfond stellt sogenannte Energiegutscheine aus, mit denen Mieter und Hauseigentümer Fenster abdichten oder Wände dämmen können. Aber die Hilfe kommt oft nicht an, denn viele Betroffene wissen noch nicht einmal, dass es sie überhaupt gibt.
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