Lappland Die letzten Urwälder

Mo, 28.04.  |  5:15-5:30  |  Phoenix
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Auf den ersten Blick sieht Schweden aus wie ein einziger Wald. Kein Land Europas hat soviel Bäume. Sie bedecken dreiviertel der Fläche. Doch je weiter man in den Norden kommt, desto eher fallen die Lücken auf, wird der Wald zur Kulisse.

Auf den ersten Blick sieht Schweden aus wie ein einziger Wald. Kein Land Europas hat soviel Bäume. Sie bedecken dreiviertel der Fläche. Doch je weiter man in den Norden kommt, desto eher fallen die Lücken auf, wird der Wald zur Kulisse.

An vielen Orten sieht es aus wie auf dem Mond, wie etwa bei Muonio, im Grenzgebiet zwischen Schweden und Finnland, zweihundert Kilometer oberhalb des Polarkreises . Der Dokumentarfilmer Tilmann Bünz fuhr für diese mein ausland Reportage kreuz und quer durch Lappland und fand einen Kahlschlag nach dem anderen.

Doch der Wind hat sich gedreht. Schwedens größter Waldeigentümer , der Staatskonzern Sveaskog, will in den nächsten Jahren zwanzig Prozent weniger Bäume  fällen und Platz lassen für die  traditionelle Rentierhaltung der samischen Ureinwohner. 

Greenpeace hat dem Holzkonzern Beine gemacht. Umweltschützer:innen wie  Annalena Lohaus, Karolina Carlsson und Dima Litvinov stelltendie Bäume unter ihren Schutz, patrouillierten und  demonstrierten monatelang. Sie wussten 30 Rentierkooperativen in ganz Schweden hinter sich - das heißt jede zweite. Die sind ohnehin vom Wetterchaos des Klimawandels gebeutelt und kämpfen um ihre letzten Winterweiden.  

Das es anders geht, zeigt das Beispiel Finnland.

In Inari (Finnisch Lappland) kam es vor 20 Jahren zu einem Aufstand  gegen den Kahlschlag mit dem Erfolg, dass ein Teil des Urwaldes überleben durfte und nicht  als Klopapier, Einmalpappbecher oder Illustrierte endete. Der Wald ist jetzt wieder Kinderstube für hunderte von Rentierbabies.

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