ttt - titel thesen temperamente Moderation: Siham El-Maimouni

So, 30.03.  |  23:05-23:35  |  Das Erste
Untertitel/VT Stereo 
Themen:
* Gesellschaft im Wandel – Buchpreis für Kristine Bilkau und ihren Roman "Halbinsel"
* Alhierd Bacharevic erhält Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung
* Buchmesse-Gastland Norwegen präsentiert vielfältige Literaturlandschaft
* Simon Strangers „Museum der Mörder und Lebensretter“
* Macht im Umbruch“ – die Herausforderungen einer sich neu ordnenden Welt
* Und: Siham El-Maimouni trifft den Influencer Tahsim Durgun

* Gesellschaft im Wandel – Buchpreis für Kristine Bilkau und ihren Roman "Halbinsel"
Ein kleines Dorf an der Nordsee. Hier lebt Annett. Die Bibliothekarin führt ein eher zurückgezogenes Leben, umso stolzer ist sie auf ihre Tochter Linn. Die zog es nach dem Abitur raus in die Welt. Die Mitzwanzigerin engagiert sich für Aufforstungsprojekte in aller Welt, hat ihr Umweltstudium erfolgreich abgeschlossen und gerade ihren ersten Job begonnen. Doch dann bricht Linn bei einem Vortrag zusammen. Ausgebrannt und völlig erschöpft zieht sie zur Erholung vorerst wieder bei ihrer Mutter ein. Das neue Zusammenleben von Mutter und Tochter macht Kristine Bilkau zum Ausgangspunkt für das Ringen um Annäherung und gegenseitiges Verständnis von zwei Generationen. Kristine Bilkau erweist sich als psychologisch genaue Beobachterin. Über ihre sensiblen Figurenporträts erzählt sie von den wichtigen Fragen unserer Gegenwart. Von einer jungen Frau auf der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft und von einer Mutter, die sich fragt, welche Verantwortung sie trägt, für den Zustand der Welt und ob sie ihre Tochter gut genug auf diese Welt vorbereitet hat. Kristine Bilkau ist für ihren Roman „Halbinsel“ für den diesjährigen Leipziger Buchpreis ausgezeichnet worden. ttt hat sie in Leipzig getroffen.

* Alhierd Bacharevic erhält Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung
Der Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung ging in diesem Jahr an den belarussischen Schriftsteller Alhierd Bacharevic für seinen Roman „Europas Hunde“. Das Buch ist in seinem Heimatland als extremistisch eingestuft und verboten. In einer Mischung aus „Märchen, Agententhriller und Politsatire", so heißt es in der Laudatio, entwirft Bacharevic in seinem Werk das Leben in einer russischen Dystopie aus Sicht seiner Ich-Erzähler, allesamt Träumer und verkrachte Existenzen, die sich in ihre eigene Realität flüchten. Seit fünf Jahren leben Alhierd Bacharevic und seine Frau im Exil, haben vorerst in Berlin eine neue Heimat gefunden. Die Auszeichnung trage nicht nur dazu bei, „Belarus auf der literarischen Landkarte sichtbar zu machen." Sie sei, wie er sagt, ebenso wichtig für die ganze unabhängige belarussische Literatur. Trotz der Repressionen, die ihm in Belarus drohen, schreibe Bacharevic daher weiter auf Belarussisch. Denn für ihn und viele andere belarussische Autorinnen und Autoren sei ihre Sprache beides: „Schmerz und Schatz zugleich".

* Buchmesse-Gastland Norwegen präsentiert vielfältige Literaturlandschaft
Fjorde, zerklüftete Gebirgszüge, Wasserfälle, weite Hochebenen und kleine Inseln – so vielfältig und abwechslungsreich wie die Natur ist auch Norwegens literarische Landschaft. Und dazu höchst erfolgreich. Mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern kann das Land stolz sein auf eine ganze Reihe von internationalen Bestsellerautoren und Autorinnen, wie Jostein Gaarder, Karl Ove Knausgård, Jo Nesbø oder Maja Lunde, die allein mit „Die Geschichte der Bienen“ 1,4 Millionen Bücher verkaufte. Im Land selbst herrscht eine ausgeprägte Schreiblust. Das liegt auch an dem einzigartigen Förderprogramm, mit dem der norwegische Staat die Literaturszene unterstützt, „innkjøpsordnungen“ genannt. Der Staat kauft von den allermeisten in Norwegen erscheinenden Büchern ein Kontingent auf, das Schulen und Bibliotheken zur Verfügung gestellt wird. Im Jahr 2025 werden es in der Kategorie „Roman“ 773 Exemplare pro Buch sein. Dass auf Bücher keine Mehrwertsteuer erhoben wird, wirkt zusätzlich fördernd.

Auch Übersetzungen werden staatlich gefördert und bezahlt, um den Export zu beflügeln. Und das gilt nicht nur für Belletristik und Sachbücher, sondern auch für Lyrik oder literarische Essays – ein Luxus. „Traum vom Frühling“ heißt das Motto der Norweger auf der Leipziger Buchmesse. „ttt“ sprach mit Bestseller-Autorin Maja Lunde über das Bücherland Norwegen.

* Simon Strangers „Museum der Mörder und Lebensretter“
Im Mai 1943 taucht vom Grund eines Sees südöstlich von Oslo ein Geheimnis auf. Es ist

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