Wiener Vororte (2/3) Film von Partrice Fuchs
Die zweite Folge des Dreiteilers über den historischen Wandel am Wiener Stadtrand berichtet von den Veränderungen im Lauf der Jahrzehnte an Wiens südlichem Rand.
Die Grubenanlangen im Süden Wiens brechen durch die ländliche Landschaft und die Liesinger Weinberge. Dort ist das dunkelste Wien. Für eine Baracke, die mit 67 Männern belegt ist, gibt es nur zwei Aborte, daher ist das Wasser des nah gelegenen Brunnens stark verseucht.
Die Menschen müssen sich mit Wasser aus der Donau versorgen. Neben dem Armenarzt Viktor Adler erfährt auch eine feine Dame aus Penzing von diesen "Wohnhöhlen": die "rote Erzsi", Österreichs letzte Kronprinzessin. Sie hat sich von der Monarchie abgewendet und einen Sozialdemokraten geheiratet.
Richtung Simmering kommt man am Zentralfriedhof vorbei. Dort steht auch das erste Krematorium Österreichs. Es wurde gegen die Bauordnung und gegen den Willen der Regierung gebaut und war sogar Auslöser eines Verfassungsstreits. Der Zentralfriedhof ist ein wichtiges Novum für die Zwei-Millionen-Metropole. Für arme Familien bedeutet das aber auch, dass sie ihre toten Verwandten im Leiterwagen durch die ganze Stadt ziehen müssen, um sie zu bestatten.
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