Sind wir bereit für eine Weltregierung? 42 - Die Antwort auf fast alles

So, 16.03.  |  8:45-9:15  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Ratgeber, 2024
Klimakatastrophe, globale Ungleichheit, drohender Dritter Weltkrieg - wäre es nicht beruhigend, wenn eine einzige Weltregierung all diese Probleme lösen könnte? Die Vereinten Nationen waren als ein solches Ideal gedacht. Doch in ihrer jetzigen Form scheitert die UNO daran, die großen globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wirklich zu meistern. Ist die Menschheit reif für eine Weltregierung? Und wenn ja, wie könnte eine solche Regierung aussehen - eine Regierung, die Frieden sichert, Ungleichheit abbaut und den Klimawandel bekämpft?

Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geriet die Weltordnung des 21. Jahrhunderts ins Wanken. Die Vereinten Nationen, eigentlich als Schiedsrichter für globale Krisen gedacht, wirkten hilflos. „Die UNO wurde für die Krisen von gestern gebaut“, urteilt Ursula Schröder, Friedensforscherin an der Universität Hamburg. Doch was braucht es, um Herausforderungen wie Grenzkonflikte oder den Kampf gegen den Klimawandel zu bewältigen? „Etwas, das einer Weltregierung nahe kommt“, sagt Anthony Lang, Professor für Politikwissenschaft an der University of St. Andrews. Gleichzeitig warnt Lang vor der Gefahr, dass eine solche Regierung zu viel Macht in den Händen weniger konzentrieren könnte.
Was könnte unsere heute so zerstrittene Welt dazu bringen, sich unter einer gemeinsamen Regierung zu vereinen? In der Science-Fiction-Welt von Star Trek entstand die Weltregierung der Erde nach dem Dritten Weltkrieg. „Die Menschheit lernt offensichtlich in allererster Linie durch Crashs und Katastrophen", meint der deutsche Philosoph Richard David Precht. Kann die Menschheit auch ohne Katastrophen zusammenwachsen? Die Zukunftsforscherin Florence Gaub erinnert daran, dass die Weltgemeinschaft erst mit der Einführung global gültiger Zeitzonen entstand. Damals zwangen technische Errungenschaften wie die Telegraphie die Welt zu einem gemeinsamen Konsens. Könnte der technologische Fortschritt also auch heute der Schlüssel sein, um unsere Welt näher zusammenzubringen - vielleicht eines Tages sogar unter einer gemeinsamen Regierung?

Regie: Adrian Dittrich

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