Der Rabe Spielfilm Frankreich 1943

Mo, 02.12.  |  20:15-21:40  |  ARTE
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo  Film, 1943

FILMKLASSIKER von Henri-Georges Clouzot.

Der Doktor Germain (Pierre Fresnay) und Laura Vorzet (Micheline Francey) werden beschuldigt, ein Verhältnis miteinander zu haben. Der Treffpunkt in der Kirche war eine arrangierte Falle des Raben. Bild: Sender/Studiocanal
Der Doktor Germain (Pierre Fresnay) und Laura Vorzet (Micheline Francey) werden beschuldigt, ein Verhältnis miteinander zu haben. Der Treffpunkt in der Kirche war eine arrangierte Falle des Raben. Bild: Sender/Studiocanal
Die Bewohner einer Kleinstadt werden durch eine Welle anonymer Briefe, die alle vom „Raben“ unterzeichnet sind, in Aufruhr versetzt. Unter anderem der zynische Arzt Rémy Germain wird darin beschuldigt, illegale Abtreibungen vorzunehmen und Beziehungen zu verheirateten Frauen wie der Gattin eines Kollegen zu unterhalten. Immer mehr Einwohner fallen der Verleumdungskampagne des „Raben“ zum Opfer. Jeder beschuldigt jeden, viele intime Geheimnisse kommen ans Licht, nur eines nicht: die Identität des Absenders ... Ein frühes Meisterwerk des französischen Film noir.

Der Alltag einer kleinen französischen Provinzstadt wird durch eine Welle anonymer Briefe gestört. Auch angesehene Männer, Ärzte oder Vertreter der Staatsgewalt, bleiben von den Anschuldigungen des „Raben“ - so der Name des anonymen Absenders - nicht verschont. Streit und Groll, Zweifel und Argwohn unter den Einwohnern des Ortes sind die Folge.
Der zynische Arzt Rémy Germain, dessen Name in jedem der Briefe auftaucht, gerät schnell in Verdacht, ihr Verfasser zu sein. Ihm wird vorgeworfen, verbotene Abtreibungen vorzunehmen, da sich bei ihm Fälle häufen, dass nur die Mutter die Geburt überlebt. Auch soll er Beziehungen mit mehreren Frauen unterhalten, unter anderem mit Laura, einer ehrbaren Dame und Ehefrau seines Kollegen Michel.
Immer mehr Einwohner fallen der Rufmordkampagne des „Raben“ zum Opfer. Dabei wird offenkundig, dass er über detaillierte Kenntnisse der Vorgänge in der Kleinstadt verfügt. Die üblen Unterstellungen aus den Briefen nähren das wachsende Misstrauen, gegenseitige Anschuldigungen und eine bald vollends vergiftete Atmosphäre. Viele intime Geheimnisse werden gelüftet - bis auf eines: die Identität des Absenders ...

„Inspiriert von einem authentischen Fall prangert Clouzots unter deutscher Besatzung gedrehter Film das Spitzel- und Denunziantentum im besetzten Frankreich an und deckt schonungslos menschliche Schwächen auf. Der mit viel kriminalistischen Schnörkeln versehene, bis zum Schluss spannende Film besticht durch präzise Figuren- und Milieuzeichnung und ein hervorragendes Schauspielerensemble“ (Filmdienst). „Der Rabe“ (1943) wurde vom Vichy-Regime als antifranzösisch empfunden und brachte dem Regisseur Henri-Georges Clouzot nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein zeitweiliges Berufsverbot ein, bevor er bereits 1947 mit „Unter falschem Verdacht“ ein sehr erfolgreiches Comeback feierte.

Darsteller:
Pierre Fresnay (Dr. Rémy Germain)
Ginette Leclerc (Denise Saillens)
Micheline Francey (Laura Vorzet)
Héléna Manson (Marie Corbin)
Jeanne Fusier-Gir (Kurzwarenhändlerin)
Pierre Larquey (Dr. Michel Vorzet)
Liliane Maigné (Rolande Saillens)
Regie: Henri-Georges Clouzot
Drehbuch: Louis Chavance
Kamera: Nicolas Hayer
Musikalische Leitung: Tony Aubin

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