Nomadland Spielfilm, USA 2020
Dreifach scargekröntes Roadmovie mit Frances McDormand als mittelloser Frau auf der Fahrt durch Nevada.
Dabei trifft sie auf Menschen in prekären Lebenssituationen, die wie sie auf der Suche nach Arbeit zum Nomadentum gezwungen sind. Oscars für Frances McDormand, Regisseurin Chloé Zhao und als bester Film des Jahres 2020.
Die Bergbaustadt Empire in Nevada wird zur Geisterstadt. Der größte Arbeitgeber der Region hat den Betrieb geschlossen. Auch Fern, eine Frau in den 60ern, hat ihren Job verloren. Nach dem Tod ihres Mannes steht sie vor dem Nichts. Kurzerhand packt sie ihre spärlichen Habseligkeiten in ihren Van und macht sich ohne Ziel vor Augen auf die Fahrt. In der endlosen Weite des Landes trifft sie auf Menschen, die sich von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob hangeln, um das Geld für das Nötigste zu verdienen.
Eine verwitwete, moderne Nomadin durchstreift den amerikanischen Westen auf der Suche nach Arbeit, Gleichgesinnten und neuem Lebensmut.
Temporäre Geldsorgen und eine zarte Liebeserfahrung führen sie kurz zurück zu einem häuslichen Leben, bleiben aber nur Zwischenstationen auf ihrer Reise. – Preisgekröntes Drama, das unter anderem den Hauptpreis der Oscars (2021) und in Venedig (2020) gewann.
Als die verwitwete Fern durch die Schließung ihrer Arbeitsstätte – eine Gipsmine im US-Bundesstaat Nevada – sowie die Auflösung der daran angeschlossenen Gemeinde ihre Existenzgrundlage verliert, begibt sie sich als moderne Nomadin auf Arbeitssuche gen Westen.
Als Saisonkraft in einem Logistikzentrum freundet sich Fern mit Linda an, die sie bei einem, vom medial bekannten Aussteiger Bob Wells organisierten, Treffen mit Gleichgesinnten zusammenbringt. In der Gemeinschaft erhält Fern wertvolle Ratschläge zum Leben als Nomadin und findet in der krebskranken Swankie eine weitere Freundin.
Fern begibt sich zurück auf die Reise und entwickelt bei einer Arbeitsstation in einem Nationalpark eine zarte Beziehung zu Dave, dem sie angesichts einer Dickdarmentzündung helfend beisteht und danach zu einem Job in einem Schnellrestaurant an einer touristischen Raststätte folgt. Als dort eines Abends Daves Sohn James erscheint, der Dave verkündet, dass dieser Großvater wird, ermutigt Fern ihren Weggefährten, seinen Sohn zu begleiten, und schlägt ein Angebot Daves aus, mitzukommen.
Als Ferns Van bei ihrer Weiterreise liegen bleibt und sich die Reparaturkosten als zu teuer erweisen, kommt sie kurzzeitig bei ihrer verheirateten Schwester Dolly in Kalifornien unter, die ihr Geld für die Instandsetzung ihres Wagens leiht. In Kalifornien besucht Fern sodann auch den inzwischen fest bei der Familie seines Sohnes sesshaft gewordenen Dave. Er gesteht Fern seine Liebe und bittet sie, dauerhaft bei ihm zu bleiben. Obwohl sie Dave gernhat und ihr von seiner Familie viel Herzlichkeit entgegengebracht wird, begibt sich Fern nach wenigen Tagen zurück auf die Straße.
Bei der jährlich von Bob Wells organisierten Zusammenkunft der ihr vertrauten Gemeinschaft von Nomaden erfährt Fern, dass Swankie mittlerweile ihrem Krebs erlegen ist. Eine berührende Abschiedszeremonie für die Verstorbene bewegt die zugleich nach wie vor um ihren Mann trauernde Fern dazu, kurzzeitig zu ihrem früheren und inzwischen vollends verwaisten Wohnsitz in Nevada zurückzukehren, von wo aus sie sodann ihre Reise ins Unbegrenzte fortsetzt.
Das mit starken dokumentarischen Einflüssen gedrehte Drama "Nomadland" der gebürtigen Chinesin Chloé Zhao erfreute sich nach seiner Veröffentlichung eines wahren Preisregens und gewann bei seiner Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2020 den Goldenen Löwen, bevor der Film bei den Oscars 2021 drei seiner sechs Nominierungen in Trophäen ummünzte: die Auszeichnungen für den Besten Film, die Beste Regie und die Beste weibliche Hauptdarstellerin. Chloé Zhao war dabei nicht nur die zu diesem Zeitpunkt erst zweite Frau, die den Regiepreis entgegennehmen durfte, sondern zugleich die erste nicht-weiße Frau, der dieser Academy Award zuteilwurde.
Eine große Besonderheit von "Nomadland" stellt sein immenses Authentizitätsstreben dar, das sich vor allem darin offenbart, dass die im Film dargestellten Nomaden abseits der Hollywoodstars Frances McDormand und David Straithairn allesamt von realen Personen dargestellt werden, die sich auch in ihrem Alltag dieser Lebensweise verschrieben haben.
Die Performances von McDormand und Strathairn in dem Film zeichnen sich wiederum durch eine bemerkenswerte Demut und Zurückgenommenheit aus, mit der sie sich glaubhaft in die porträtierte Gemeinschaft einfügen.
Darsteller:
Frances McDormand (Fern)
David Strathairn (Dave)
Linda May (Linda)
Charlene Swankie (Swankie)
Bob Wells (Bob)
Regie: Chloé Zhao
in Outlook/iCal importieren