Pinocchio

So, 20.10.  |  14:15-16:20  |  SF2
Zweikanalton Dolby Digital  Drama, Italien/Frankreich/Grossbritannien 2019

Kinder-Klassiker rund um Puppenmacher Geppetto und seine Marionette aus Pinienholz geschnitzt:  Pinocchio. Plötzlich erwacht die Puppe zum Leben – das Abenteuer beginnt …

Spielzeugmacher Geppetto (Mario Adorf) schnitzt eine kleine Holzpuppe – und tauft sie Pinocchio.Bild: Sender / Gökce Pehlivanoglu
Spielzeugmacher Geppetto (Mario Adorf) schnitzt eine kleine Holzpuppe – und tauft sie Pinocchio.Bild: Sender / Gökce Pehlivanoglu
Matteo Garrone, Regisseur von «Das Märchen der Märchen», «Dogman» und «Gomorrha», verfilmt den Kinderbuchklassiker nahe an der 1883 veröffentlichten Vision von Carlo Collodi. In der Rolle des armen Schreiners Geppetto ist in diesem bildschönen Familienfilm Roberto Benigni zu sehen.

Geppetto (Roberto Benigni) lebt von Almosen, und eines davon ist ein grosses Stück Pinienholz. Um einen Gefährten zu haben, schnitzt er daraus eine Holzpuppe. Gross ist die Überraschung des mausarmen Schreiners, als er in deren harter Brust einen Herzschlag feststellt und die Pinocchio (Federico Ielapi) getaufte Figur ihn Papa nennt. Als pflichtbewusster Vater gibt Geppetto seine letzte Jacke für ein Schreibheft her und schickt den Holzbuben zur Schule. Nach Ablenkung suchend läuft Pinocchio davon und gerät an allerhand bizarre Gestalten, die nicht immer sein Bestes im Sinn haben und den naiven Knaben bestehlen, ausnutzen und in Lebensgefahr bringen.

Anno 2002 hat der italienische Oscarpreisträger (für «La vita è bella») Roberto Benigni einen eigenen von Kritik und Publikum wenig geliebten Pinocchio-Film gedreht und darin die Titelrolle übernommen. Um fast 20 Jahre gealtert gibt er nun in dieser neuen Verfilmung von Matteo Garrone, Regisseur des «Gomorrha»-Kinofilms, einen mitleiderregenden Geppetto.

Die Geschichte ist im Kern dieselbe, wobei Matteo Garrone sie enger an Carlo Colladis Buchvorlage von 1883 anlehnt als dies in anderen der zahlreichen Verfilmungen des Stoffes der Fall ist. Die verarmten Landstriche Italiens finden ebenso Eingang wie düstere Momente und für Märchen durchaus typische Akte der Grausamkeit, doch bleibt «Pinocchio» trotz einer düsteren Grundierung innerhalb der Grenzen eines Familienabenteuers. Ihre Daseinsberechtigung verdient sich Matteo Garrones neue Verfilmung auch durch ihre visuelle Gestaltung, bei der computergenerierte Bilder für einmal bereichernd und nicht irritierend wirken.

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