Mit dem Zug durch die Algarve Film von Kirsten Ruppel
Mit der Bahn durch die Algarve: Abseits der bekannten Traumstrände liegt das größte natürliche Riff Portugals. Aus dem traditionellen Rohstoff Kork werden dort Taschen und Schuhe produziert.
Und überall spielt Wind eine Rolle, als Freund oder Feind. Von Vila Real de Santo António an der spanischen Grenze geht es über Faro und Tunes bis nach Lagos im Westen.
In der Algarve fahren 60 Jahre alte Dieseltriebwagen der portugiesischen Staatsbahn CP, die andernorts längst ausrangiert worden sind. Verbreiten sie einerseits eine gute Portion Nostalgie, stellen sie andererseits eine ordentliche Herausforderung für die Lokführer dar, die die Fahrzeuge unterwegs schon mal notdürftig reparieren müssen.
Mindestens drei Stunden brauchen die betagten Züge für die 140 Kilometer lange Strecke - genügend Zeit, um ein Gefühl für die Landschaft der Algarve, der südlichsten Region Portugals, zu entwickeln. Der flache Osten ist geprägt durch Sonne, Sand und Salz, der felsige Westen durch Wald, Wind und Wellen.
Die Einheimischen nutzen, was sie haben. Castro Marim ist bekannt für vorzügliches Meersalz und Santa Luzia für köstliche Kraken. Herzmuscheln gedeihen in der Laguna Formosa, einem 60 Kilometer langen Naturpark vor der Sandküste östlich von Faro.
Sandstein kommt in unterschiedlichen Ausprägungen vor, von weich an der spektakulären Felsküste westlich von Faro bis vergleichsweise hart, verbaut in der Burg von Silves. Städte wie Silves, Tavira, Faro und Lagos erzählen von Blütezeiten im Mittelalter, sowohl als in der Algarve Muslime herrschten, als auch später, als portugiesische Seefahrer von dort zu Entdeckungsreisen aufbrachen.
Schon die Seefahrer damals schätzten den unermüdlichen Algarve-Wind, so wie heute noch Segler und Kiter. Salzbauern dagegen lieben Wind nur aus bestimmten Richtungen, und Waldbauern fürchten ihn sogar, weil er verheerende Brände entfachen kann. Mit Zugwind geht es auf eine abwechslungsreiche Reise.
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