Re: Crack erobert die Städte Reportage Deutschland 2024

Fr, 18.10.  |  12:10-12:40  |  ARTE
Untertitel/VT Stereo  Information, 2024
Es ist billig und macht extrem süchtig: Crack. Das Kokain, aus dem Crack hergestellt wird, flutet Europa und ist so leicht zu bekommen wie noch nie. Konsumiert wird die Droge in vielen Städten, mitten in der Öffentlichkeit. In Deutschland fühlen sich Anwohner von der Politik im Stich gelassen, während die Schweiz neue Wege in der Drogenpolitik beschreitet.

Noé Gonzales lebt mit seiner Familie in der Nähe des Leopoldplatzes im Berliner Stadtteil Wedding. In den letzten Jahren hat sich der Platz zu einem Hotspot der Crack-Szene entwickelt. Zum Leidwesen der Nachbarschaft, denn viele suchtkranke Menschen konsumieren die Droge in Hauseingängen. Schon oft musste Noé Gonzales Menschen auffordern das Treppenhaus zu verlassen, die zum Crack-Rauchen, Schlafen oder Dealen gekommen waren.
Ronald Schneider arbeitet seit 30 Jahren in der Suchthilfe und leitet eine Hilfseinrichtung im Frankfurter Bahnhofsviertel. Dort konsumieren bis zu 400 Menschen Tag für Tag unter freiem Himmel. Ronald Schneider und seine Kolleginnen und Kollegen versuchen mit zwei Rauchräumen Abhilfe zu schaffen. Doch der wachsende Crack-Konsum macht dem Leiter der Einrichtung Sorgen. Die Wirkung hält nur wenige Sekunden an und die Betroffenen ziehen rastlos umher, auf der Suche nach der nächsten Dosis. Wie bekommt man sie von der Straße?
In Zürich setzt man auf ein besonderes Konzept. Kim Hauser ist ein Crack-User der ersten Stunde. Er gehört zu den rund 1.000 Konsumenten, die regelmäßig drei Kontakt- und Anlaufstellen im Herzen der Stadt aufsuchen. Diese sind auf die Bedürfnisse der Konsumenten abgestimmt. Sie bieten ärztliche Versorgung, Essen und die Möglichkeit unter hygienischen Bedingungen Crack zu rauchen. In Deutschland bislang unvorstellbar: Die Drogen können direkt in der Anlaufstelle von Kleindealern gekauft werden. Eine Grauzone, die von der Polizei toleriert wird. Für Einrichtungsleiter Florian Meyer ist klar: Wenn man die Crack-Süchtigen von der Straße holen will, muss man neue Wege gehen.

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