Und morgen die ganze Welt

Mo, 30.09.  |  23:30-1:25  |  SF2
Dolby Digital  Drama, Deutschland 2020

Wie weit bist du bereit für deine politischen Überzeugungen zu gehen? Diese Frage muss sich auch Luisa stellen, als sie der Antifa beitritt

Sie ist Jurastudentin im ersten Semester, stammt aus gutem Hause und will, dass sich etwas verändert in Deutschland. Alarmiert vom Rechtsruck und der zunehmenden Beliebtheit populistischer Parteien, zieht sie in eine linke Kommune und beteiligt sich an Aktionen gegen Rechts. Schnell findet sie Anschluss beim charismatischen Alfa. Für ihn ist auch der Einsatz von Gewalt ein legitimer Weg. Doch Luisa muss sich entscheiden: Ist Gewalt ein politisches Mittel, um sich durchzusetzen?

Die gutbürgerliche Jus-Studentin Luisa schliesst sich der Antifa an. Nach dem Enthusiasmus der ersten Protestaktionen muss sie sich die Frage stellen, ob Widerstand gewalttätig sein darf. Aktuelles, politisch engagiertes Drama von Julia von Heinz mit Mala Emde («303 – Unterwegs zur Liebe»).

Luisa (Mala Emde) stammt aus gutem Haus und studiert im ersten Semester Jura. Trotzdem – oder vielleicht deswegen – schliesst sie sich dem antifaschistischen Widerstand an. In einer Mannheimer Kommune untergekommen, bleibt ihr nicht verborgen, dass die Gruppe gespalten ist. Luisas Freundin Batte (Luisa-Céline Gaffron) gehört zu jener Fraktion, die sich konsequent dem Widerstand gewaltloser Art verschrieben haben. Luisa selbst wird angezogen von den charismatischen Anführern Alfa (Noah Saavedra) und Lenor (Tonio Schneider), die einen nächsten, militanten Schritt für notwendig halten. Während ihre Gefühle für Alfa diese Männerfreundschaft einer Belastungsprobe aussetzen, muss Luisa für sich herausfinden, wie weit sie selbst für ihre Ideale zu gehen bereit ist.

Von eigenen Erlebnissen inspiriert, hat die 1976 geborene Deutsche Julia von Heinz («Ich bin dann mal weg») einen engagierten, politischen Film gedreht, der sich an der Aktualität orientiert, aber nicht belehrend wirkt – und erst recht nicht als Antifa-Werbefilm. Im Mittelpunkt stets die Frage, wann Gewalt die Gegengewalt rechtfertigt und wo das Widerstandsrecht der Bürgerinnen und Bürger beginnt. In der Hauptrolle ist ausdrucksstark Mala Emde zu sehen, die bereits in der Roadmovie-Romanze «303» gefiel, und neben ihr eine talentierte Gruppe unbekannter junger Gesichter wie Noah Saavedra und Luisa-Céline Gaffron sowie als desillusionierter Antifa-Veteran Dietmar der Österreicher Andreas Lust («Casting»).

«Und morgen die ganze Welt» lief im Wettbewerb der 77. Internationalen Filmfestspiele in Venedig und war der deutsche Kandidat für die Oscar-Verleihungen von 2022, ging allerdings leer aus.

in Outlook/iCal importieren

Sendetermine
Und morgen die ganze Welt

Mo, 30.09. um 23:30

Mediathek für SF2:

SRF Player