Re: Am eisigen Grenzposten der NATO Deutschland 2023

Do, 16.05.  |  19:40-20:15  |  ARTE
Stereo  Information, 2023
Im äußersten Norden Norwegens, dort, wo EU und NATO an Russland grenzen, liegt Kirkenes - trotz seiner gerade mal 3.500 Einwohner - ein geopolitisches Schwergewicht.
Ein Grenzbataillon mit rund 700 Elitesoldaten und -soldatinnen zeigt in dem kleinen Frontstädtchen militärische Präsenz. Auch durch gezielte Kulturförderung demonstriert Norwegen hier, stellvertretend für den Westen, seinen Macht- und Gebietsanspruch. Das alljährlich stattfindende „Barents Spektakel“, bringt diesen Anspruch auch künstlerisch zum Ausdruck. Und trotz zweistelliger Minus-Grade ist die ganze Stadt auf den Beinen.

Die beiden 19-jährigen Rekruten David Bratland und Jesper Bruseth leisten hier in Kirkenes beim „Jegerbataljonen GSV“ ihren Grundwehrdienst. Die Ausbildung der Grenzjäger, rund 400 Kilometer nördlich vom Polarkreis, ist hart. Im Winter sind hier Temperaturen von minus 30 Grad Celsius keine Seltenheit. Zudem gibt es nur wenige Stunden Tageslicht. Beim Orientierungslauf auf Skiern trainieren die Rekruten und Rekrutinnen nicht nur körperliche Fitness, sondern auch selbstverantwortliches Handeln. Ihre Aufgabe: Die knapp 200 Kilometer lange Grenze zu Russland zu überwachen und - im Kriegsfall - zu verteidigen. Neuerdings werden die Soldaten auch an schweren Waffen zur Flug- und Panzerabwehr ausgebildet.
Während David und Jesper auf Skiern die verschneiten Weiten der norwegischen Tundra durchqueren, sieht sich der russischstämmige Kurator des Barents Spektakel, Jewgenij Goman, wenige Kilometer entfernt am zugefrorenen Förstevatne-See mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert.
Das zentrale Element der Eröffnungsshow des Kunstfestivals - ein riesiger Flugdrache - will einfach nicht abheben. Während das exilrussische Künstlerkollektiv gemeinsam mit dem örtlichen Blasorchester fieberhaft basteln und die Performance proben, platzt die Nachricht vom Tod Alexej Nawalnys in die Vorbereitungen. Die Eröffnung einer Ausstellung über in Russland inhaftierte Regime-Gegner gerät zum spontanen Trauermarsch vor das russische Konsulat. Auch wenn es zunächst scheint, als könne keine rechte Festivalstimmung mehr aufkommen, gerät die Eröffnungsshow am Folge-Abend dann doch zum großen Spektakel, gegen die Hoffnungslosigkeit.

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