Majestätische Anden - Bolivien - Leben auf 4.000 Meter Höhe

Fr, 03.05.  |  10:35-11:20  |  HR
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Die Gebirgsketten der Anden sind für die Menschen auf dem Altiplano, dem rund 4.000 Meter hohen zentralen Hochland Boliviens, Verkehrshindernis und Herausforderung zugleich. In La Paz, Boliviens Regierungssitz, fahren die Menschen mit der Seilbahn zur Arbeit. 1.000 Höhenmeter liegen zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Stadtteil, keine Chance, dort eine U-Bahn zu bauen.

Die Gebirgsketten der Anden sind für die Menschen auf dem Altiplano, dem rund 4.000 Meter hohen zentralen Hochland Boliviens, Verkehrshindernis und Herausforderung zugleich.

In La Paz, Boliviens Regierungssitz, fahren die Menschen mit der Seilbahn zur Arbeit. 1.000 Höhenmeter liegen zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Stadtteil, keine Chance, dort eine U-Bahn zu bauen. Sebastian Morales ist als Stationschef für die Sicherheit der Gondeln verantwortlich. Und er ist stolz auf sein Verkehrsmittel, das zu den modernsten der Welt gehört: mit Strom aus Wasserkraft betrieben, zuverlässig und pünktlich.

Im Osten führt die "Todesstraße" ins Amazonas-Tiefland hinab. Unzählige Autofahrer verunglückten auf der Serpentinenstrecke mit mehreren Hundert Meter tiefen Abgründen. Heute ist die Piste Rennstrecke für Extremsportler wie Rodrigo Beltrán. Auf seinem Mountainbike trainiert er für ein Fahrradrennen. Eine Schussfahrt ins Ungewisse, denn auf den letzten Kilometern kann er wegen Nebels kaum noch etwas sehen.

Wo die Straßen enden, steuert Raúl Quispe seinen Schienenbus über eine fast stillgelegte Eisenbahnstrecke Richtung Chile. Die Schwellen uneben, die Schienen verbogen, die Brücken reparaturbedürftig. Trotzdem ist sein für den Schienenbetrieb umgebauter Reisebus ein begehrtes Verkehrsmittel: Neben Passagieren transportiert Raúl auch die Post und alles was man in den Dörfern entlang der Strecke noch so braucht. Gemäß Fahrplan sollte er die rund 200 Kilometer in gut fünf Stunden schaffen. Unmöglich. Lamas und Alpakas blockieren meistens die Strecke. Und manchmal sind die Gleise von Sand bedeckt. Dann muss er den Weg erst freischaufeln.

Ana-Lia Gonzales und ihre Mutter Dora gehören zu den besten Bergsteigerinnen Boliviens. Die beiden Frauen aus dem Volk der Aymara klettern im Faltenrock auf die höchsten Gipfel. Ihre Kleidung tragen sie aus Tradition und aus Stolz: Sie wollen beweisen, dass Frauen den Herausforderungen in extremer Höhe genauso gewachsen sind wie Männer. Das Kamerateam und Autor Manfred Uhlig begleiten die Frauen bei der Besteigung des Huayna Potosí. Den Gipfel auf über 6.000 Meter Höhe erreichen die Frauen allein. Die Journalisten mussten vorher abbrechen, ihnen fehlte schlicht die Luft zum Atmen.

Sprecher: Sascha Rotermund
Autor: Manfred Uhlig
Kamera:
Adrian Nogueira
Leonardo Val
Redaktion: Ralf Quibeldey
Cutting: Mark Mossmann
Produktion: Tim Carlberg

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