Spielräume Rhapsodies in Blues & Bluegrass

Fr, 17.05.  |  17:30-17:55  |  Ö1
Musik aus allen Richtungen. Banjovirtuose Béla Fleck und seine Annäherungen an George Gershwin.

Als sich die Uraufführung von George Gershwins „Rhapsody in Blue“ im Februar 2024 zum 100. Mal jährte, wurde das ausgiebig gefeiert, auch in Ö1. Drei Monate später lässt sich das famose Stück nun wieder mit frischen Ohren hören, und so gibt es jetzt noch einen Nachschlag in den Spielräumen.George Gershwin, so ist Banjovirtuose Béla Fleck überzeugt, sei ein DIY-Typ gewesen, einer der mit Talent und Selbstvertrauen völlig neue Dinge in Angriff nahm. Als der bis dahin vor allem als Komponist von Klavierstücken und Songs bekannte Gershwin gefragt wurde, ob er auch ein Konzert für Klavier und Orchester schreiben würde, sagte er zu, ohne viel darüber nachzudenken. Davon habe er sich etwas abgeschaut, schreibt Béla Fleck in den Liner Notes seines jüngsten Albums namens „Rhapsody in Blue“, pünktlich erschienen im Februar dieses Jahres. Auch er sagte vollmundig zu, als er eine Anfrage von Nashville Symphony erhielt, und der Konzerttermin im September 2023 stand schon fest, noch ehe er sicher sein konnte, dass es auch funktionieren würde: eine Aufführung der „Rhapsody in Blue“ mit Symphonieorchester und Banjo statt Klavier.Immerhin hat sich Fleck schon seit Jugendtagen mit Gershwins Musik beschäftigt, und sich in Pandemiezeiten auch mit Motiven und Soloparts der „Rhapsody in Blue“ herumgespielt. Die Übung gelang, das Konzert in Nashville wurde ein Erfolg, und so hat der Banjospieler auch gleich noch ein ganzes Album nachgelegt, diesmal mit dem Virginia Symphony Orchestra und angereichert mit aufs Banjo übertragenen Soloklavierstücken von Gershwin sowie zwei unterschiedlichen, sehr freien Annäherungen an die „Rhapsody in Blue“ abseits der Originalpartitur, gespielt von handverlesenen Musikern aus der Bluegrass-Szene: eine „Rhapsody in Blue(s)“ und eine „Rhapsody in Blue(grass)“.

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