Unter unserem Himmel Kochgeschichten - Heimischer Fisch
So, 03.08. | 19:15-20:00 | BR
Aus der Donau und ihren Nebenflüssen kommt kaum noch Fisch auf den Tisch. Wenn heimischer Flussfisch, dann eher Hecht, Zander oder Karpfen, meist aber aus Fischzuchtbetrieben. "Unedle" Fische geraten völlig aus dem Blick, etwa Schleie, Barsch, Aitel, Rotauge, Rotfeder, Brachse, Nase und andere Weißfische.
Filmautor Paul Enghofer zeigt, dass heimischer Flussfisch zu Unrecht geringgeschätzt wird. Manche traditionelle Zubereitungsart ist nicht in Vergessenheit geraten und höchst raffiniert.
Dietmar Fiebrandt aus Gerabach bei Mallersdorf weiß, wie Rotaugen und Rotfedern schmackhaft zubereitet werden können. Als Kind hat er das gelernt – auch, dass Angeln kein Sport ist, sondern hauptsächlich wichtig zur Nahrungsversorgung in der Familie war. Dietmar Fiebrandt zeigt, wie Weißfische als "Bratheringe" eingelegt, wie Brachsen grätenfrei gemacht und goldfarben geräuchert werden, und mit seiner Frau Silvia bereitet er Schleien in feiner Kräuter-Senfsoße zu.
Der Filmautor begleitet auch den jungen Fischer Matthias Wurm aus Osterhofen, der in der Donau Rußnasen fängt. Im Gartenhaus des Fischerfreunds Walter Huber werden sie zu Fischpflanzl verarbeitet.
Am Radweg von Regensburg nach Wien, in Gaishofen oberhalb von Passau, gibt es im Donaustüberl bei Karl Laslo eine Köstlichkeit: gebackene Brachsen.
Auf dem Bogenberg bei Straubing kann man im Kreismuseum die einstige Vielfalt der Fischfauna der Donau sehen. 60 Arten sind ausgestellt, aus Holz geschnitzt und bemalt. Alfred Urlbauer, der Schöpfer der Fischskulpturen, will zeigen, was unter der Oberfläche unserer Gewässer unsichtbar ist, und was verloren geht, wenn wir nicht darauf achten.
Flussbarsche, seine Lieblingsfische, die Bürstling, bereitet Alfred Urlbauer gern selber zu. Denn gebratene Flussbarsche sind für ihn ein Festessen.
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