Wettstreit der Kathedralen: Die Romanik
So, 15.12. | 20:15-21:00 | ARD-alpha
Die Zeit der Romanik ist bis heute eine Epoche, die jede Menge ungelöste Rätsel aufgibt. Was brachte die Menschen um die Jahrtausendwende dazu, Kirchen aufzurichten, die so mächtig wie Burgen Gottes in den Himmel ragten, und die einen regelrechten Wettstreit um Größe und Pracht der Kathedralen auslösten?
In der Johanneskirche zu Mainz wird ein Sarkophag geöffnet, der seit 1000 Jahren verschlossen war. In ihm ruht Erzbischof Erkanbald, der Mann, in dessen Zeit der Mainzer Dom erbaut wurde. Er ließ den damals größten Kirchenbau des Abendlands errichten, denn Mainz sollte mit dem Repräsentationsbau zum "Zweiten Rom" aufsteigen - und sein Erzbischof so zum Stellvertreter des Papstes avancieren.
In Speyer entwarf nur wenig später König Conrad einen Dom. Seinem Salier-Geschlecht wollte Conrad eine Grablege schaffen, die in ihrem Ausmaß dem Anspruch nachkäme, den Gott selbst mit der Einsetzung der Salier als Kaiser-Geschlecht und damit oberste Weltenherrscher gesetzt habe. Der Konflikt mit den Ambitionen der Kirchenmänner war da unausweichlich ...
In Worms dagegen etabliert sich im 12. Jahrhundert noch ein weiterer "Mitspieler um die Macht": Das aufstrebende Bürgertum. Eine neue Epoche beginnt, in der das starre Machtgefüge der Romanik, das sich auch in ihren massiven Bauten abbildet, langsam aufbricht und Raum schafft für eine Baukunst, die der Offenheit und dem Licht huldigt: der Gotik.
Der Film "Wettstreit der Kathedralen - Die Romanik" schildert diese aufregende Zeit des gesellschaftlichen Wandels im beginnenden neuen Jahrtausend. Computeranimationen lassen die Baugeschichte der Kaiserdome plastisch vor Augen treten. Geschichtsdokumente und wissenschaftliche Entdeckungen machen verstehbar, warum vor einem Jahrtausend drei so gewaltige Kathedralen in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen konnten.
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