Filmreihe: Julien Duvivier

ARTE widmet dem großen französischen Regisseur eine Reihe und strahlt vier seiner Meisterwerke aus. Julien Duvivier wurde vor 120 Jahren geboren.

Duvivier hat mit rund 70 Filmen drei Jahrzehnte französischer Filmgeschichte wesentlich geprägt. Dabei hat er die unterschiedlichsten Genres ausprobiert und sich als Meister der Vielseitigkeit erwiesen: Pessimistischer Poet und enttäuschter Optimist in Filmen wie „Lebensabend” und „Der Engel, der ein Teufel war”, ist er zugleich der Mann, der die alterslose Figur des Don Camillo auf die Leinwand gebracht und damit ein Massenpublikum erreicht hat. 1919 hat er seinen ersten Stummfilm gedreht. Ab den 1930er Jahren hat er mit vielen seiner Filme die subtilsten Werke des französischen Film Noir geschaffen.

Alle großen Namen tauchen als Darsteller in seinen Filmen auf. Orson Welles und Ingmar Bergman gehörten zu seinen Bewunderern. Wie auch Jean Renoir, der über ihn sagte: „Wenn ich Architekt wäre und dem Film ein Ehrenmal zu errichten hätte, dann würde die Statue Duviviers über dem Eingang thronen.”

Die Reihe beginnt mit dem Film „Der Engel, der ein Teufel war” (1956). Jean Gabin als gutmütiger, großzügiger Restaurantbesitzer in den Markthallen von Paris, der von Danièle Delorme, mit Unschuldsblick und Engelslocken, in einem teuflischen Plan fast zerrieben wird. „Marie-Octobre” (1958) ein Huis Clos, 15 Jahre nach Kriegsende, das eine Gruppe von ehemaligen Widerstandskämpfern zusammenführt, um die Frage nach Verrat und Schuld zu klären. Es folgen „Zünftige Bande” (1936) und „Lebensabend” (1939).

Der Zweifel keimt in André (Jean Gabin). Ist seine junge Ehefrau wirklich der Unschuldsengel, der sie vorgibt zu sein? Bild: Sender / ARTE France / Pathé Films
Der Zweifel keimt in André (Jean Gabin). Ist seine junge Ehefrau wirklich der Unschuldsengel, der sie vorgibt zu sein? Bild: Sender / ARTE France / Pathé Films