Margot Friedländer Jahrhundertzeugen: Eine Graphic-Novel-Erzählung
Mi, 09.07. | 19:15-20:00 | Phoenix
Margot Friedländer war eine der letzten Überlebenden der Shoah. Fast 65 Jahre nach ihrer Befreiung aus dem Ghetto/Konzentrationslager von Theresienstadt und ihrer Emigration in die USA war sie im Jahr 2010 dauerhaft nach Deutschland zurückgekehrt in ihre Heimatstadt Berlin. 2021 wurde Margot Friedländer 100 Jahre alt ein Jahrhundertleben.
Aus diesem langen, besonderen Leben, das sie schon früh selbst in die Hand nehmen musste, um es zu retten, berichtete Margot Friedländer seit ihrer Rückkehr als Zeitzeugin des Holocausts jungen Menschen in Deutschland.
Auch sie versuchte dabei nicht zu erklären, was aus ihrer tiefsten Überzeugung nicht erklärbar ist:
Wir hätten doch nie, nie uns vorstellen können, nie, was wirklich mit den Menschen geschieht! Wie konnte man sich das menschlich vorstellen? Und weil mir das so unvorstellbar ist, kann ich das den jungen Menschen vermitteln, dass es unmöglich ist, es zu erklären unmöglich ist zu fassen, wie so etwas möglich war. Ich sage zu ihnen: Ihr seht so nett aus, ich kann mir nicht vorstellen, dass einer von Euch jemals seine Hand geben würde für so etwas. Seid vorsichtig! Es ist für Euch, nicht für uns, nicht was war es war.
Das sagte Margot Friedländer eindringlich und aus tiefster Überzeugung in ihrem langen biografischen Zeitzeugengespräch mit phoenix. Ihre hier geschilderten Lebenserinnerungen bilden auch die Vorlage für die zweite Ebene dieser nun dritten Folge der Oral-History Jahrhundertzeugen auf phoenix.
Wie schon in den beiden ersten Folgen haben auch hier die beiden renommierten Illustratoren und Graphic-Novellists Reinhard Kleist und Matthias Lehmann in Zusammenarbeit mit den Autoren viele Szenen der mündlichen Erzählung Margot Friedländers zeichnerisch, respektvoll und mit Zustimmung der Zeitzeugin umgesetzt und szenisch animiert.
So ist eine Oral-Graphic-Biography der Jahrhundertzeugin Margot Friedländer entstanden, die nach Deutschland zurückkehrte, um in ihrer Geburtsstadt Berlin gegen das Vergessen und für eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Margot-Friedländer Preis 2021
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ehrten junges Engagement gegen Antisemitismus mit der Verleihung des Margot-Friedländer-Preises 2021 an Schüler:innen, die sich gegen Antisemitismus und für eine zukunftsfähige Erinnerungskultur einsetzen.
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