Quo Vadis, Aida? Spielfilm Bosnien-Herzegowina/Deutschland/Montenegro 2020
nternationales Erfolgskino: Jasmila Žbanićs Spielfilm erzählt von Aida, die als Übersetzerin für die UNO in der Kleinstadt Srebrenica tätig ist …
… und im Zuge politischer Verhandlungen nach der Machtübernahme durch die serbische Armee fatale Informationen mit grausamen Auswirkungen übersetzen muss.
Die Lehrerin Aida arbeitet während des Bosnienkriegs für die UNO als Dolmetscherin. Als die Truppen von General Mladic Srebrenica einnehmen, flüchtet sich die Zivilbevölkerung in einen als „UN-Schutzzone“ ausgewiesenen Industriekomplex. Alle hoffen, dort vor den serbischen Milizen sicher zu sein. Von der UN-Führung im Stich gelassen, sind die holländischen Blauhelm-Soldaten mit der Räumung der Schutzzone völlig überfordert. Mladic und seine Männer diktieren die Konditionen des Abzugs und haben noch einige Rechnungen offen. Verzweifelt versucht Aida, ihren Mann und ihre Söhne zu retten.

Die Lehrerin Aida arbeitet während des Bosnienkrieges 1995 für die UNO als Dolmetscherin. Als die Truppen von General Mladic die Stadt Srebrenica umstellen, versucht Aida vergeblich, ihre niederländischen Vorgesetzten vom Ernst der Lage zu überzeugen. Anders als angedroht bleibt die UN jedoch untätig - und Srebrenica wird eingenommen. Nach ersten Hinrichtungen flüchtet sich die Zivilbevölkerung in einen als UN-Schutzzone ausgewiesenen Industriekomplex. Doch erneut werden die niederländischen Blauhelm-Soldaten von der UN-Führung im Stich gelassen. Das Chaos in der Schutzzone führt zur überstürzten Räumung. Zusagen, dass niemand zu Schaden kommen würde, erweisen sich als wertlos. Im Chaos dieser drei Tage, zwischen Dolmetscherpflichten und medizinischer Notversorgung, versucht Aida verzweifelt, ihren Mann und ihre Söhne zu retten.
Für die Aufarbeitung des Massakers von Srebrenica stützte sich Jasmila Žbanić auf das Erinnerungsbuch von Hasan Nuhanović („Under the UN Flag“), der als Dolmetscher Ähnliches erlebt hatte wie die fiktionale Figur Aida. Der Film möchte nicht nur die Geschehnisse genau rekonstruieren und den Toten ein filmisches Denkmal setzen, sondern Aidas Rückkehr an den Ort der Verbrechen auch zeigen, um einer jungen Generation die Augen zu öffnen.
In „Quo Vadis, Aida?“ hat Jasmila Žbanić zum zweiten Mal nach ihrem mit dem Goldenen Bären prämierten Debütfilm „Esmas Geheimnis - Grbavica“ (2006) die Traumata des Bosnienkrieges zu einem emotional aufrüttelnden Spielfilm verarbeitet. Der Film wurde 2021 für den Auslandsoscar nominiert, gewann drei Europäische Filmpreise (Bester Film, Beste Regie, Beste Schauspielerin) und rund 40 weitere internationale Auszeichnungen. Anschließend wechselte Žbanić das Register und führte bei einer Folge der dystopischen HBO-Serie „The Last of Us“ Regie.
Darsteller:
Jasna Đuričić (Aida Selmanagic)
Boris Ler (Hamdija Selmanagic)
Izudin Bajrovic (Nihad Selmanagic)
Boris Isakovic (Ratko Mladic)
Dino Bajrovic (Sejo Selmanagic)
Raymond Thiry (Major Franken)
Juda Goslinga (Leutnant Rutten)
Johan Heldenbergh (Oberst Karremans)
Edita Malovcic (Vesna)
Regie: Jasmila Zbanic
Drehbuch: Jasmila Zbanic
Kamera: Christine A. Maier
Musikalische Leitung: Antoni Komasa-Łazarkiewicz
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