Tatort: Häschen in der Grube Spielfilm Deutschland 2008

Di, 01.07.  |  20:15-21:45  |  BR
Untertitel/VT Hörfilm/AD Stereo  2008
Am Isarurfer wird die Leiche von Werner Hübner gefunden. War es eine Eifersuchtstat oder hat der einst erfolgreiche Grafiker die Schließung seines Studios nicht verkraftet, wie man munkelt? Familie Hübner trifft es hart: Anne Hübner steht allein da mit Sohn René, Tochter Julia und dem Leukämie-kranken Pflegekind Salima, das über eine Stiftung nach München gekommen ist. Die Ermittlungen führen die Münchner Hauptkommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr in das Krankenhaus von Prof. Frey und Dr. Jahnn. Dort werden Kinder exklusiv behandelt, die gegen Bezahlung Aufnahme bei Münchner Familien gefunden haben.

Die Stiftung der angesehenen Ärzte Prof. Dr. Ansgar Frey und Dr. Martin Jahnn rettet schon seit einigen Jahren Leben in Kriegsgebieten. Durch ihre Organisation sind auch Salima, Mariam und Shaheda vor zwei Jahren nach München gekommen. Hier leben sie bei ausgewählten Pflegefamilien. Doch eines haben die Mädchen gemeinsam: Sie leiden an Leukämie.

Salima muss sich regelmäßig in der Hellerhof-Privatklinik bei Prof. Frey und Dr. Jahnn zu ihren Behandlungen einfinden, so sieht es der Pflegschaftsvertrag vor. Von Werner Hübner, seiner Frau Anne und den Geschwistern Julia und René wird die kranke Salima nach Kräften umsorgt. Für "Papa Werner" ist es eine Herzensangelegenheit, denn er will, dass es Salima wieder richtig gut geht und sie nicht mehr zu den quälenden Behandlungen in die Klinik muss. Bei einer Versammlung der Pflegeeltern stellt er den Geschäftsführer Eugen Otto und seine Frau Anne vor vollendete Tatsachen: Salima kommt nicht mehr, "es gibt auch andere Ärzte". Kurz darauf wird Werner Hübners Leiche in unmittelbarer Nähe der Klinik bei der Tierparkbrücke aufgefunden.

Justus von Ahlen,16, Ehrenfried Marbot und der Teenagertraum Caroline Puck haben die Leiche von Hübner auf dem Heimweg gefunden. Die smarten Jugendlichen besuchen mit René Hübner dieselbe Elite-Schule. Hauptkommissarin Jung nimmt sie in die Mangel. Mit gutem Grund, wie sich herausstellt, denn die Jugendlichen leben in ihrem eigenen Kosmos und verschweigen manches. Das Leben der Witwe Anne Hübner ist erschüttert. Nach Kräften ist sie bemüht, den kostspieligen Haushalt auch nach dem Tod ihres Mannes über Wasser zu halten. Das Pflegegeld für Salima hilft da enorm. Anne weiß aus gemeinsamen Treffen, den anderen Pflegefamilien geht es ähnlich. Wie Batic herausfindet, haben die Familienväter eines gemeinsam: Sie sind seit längerem arbeitslos.

Annes Vater Andreas Greindl stopft schon seit einiger Zeit die Haushaltslöcher seiner Tochter. Seine Pläne für die Enkelkinder sind ambitioniert, er zahlt das Schulgeld für René und die Golfkurse für Enkelin Julia, weil ihm wichtig ist, dass sie Umgang mit den "richtigen Kreisen" pflegen. Währenddessen laufen die Forschungen in der Hellerhofklinik von Dr. Jahnn und Prof. Dr. Frey dem erfolgreichen Ende zu. Wenn ihr Leukämie-Mittel Sineleuk 651 die gesteckten Erwartungen erfüllt, steht einem Börsengang nichts mehr im Weg und Leukämie-Kranken in aller Welt steht endlich ein wirksames Medikament zur Verfügung. Der Traum ihres jahrelangen Engagements als Arzt und Forscher rückt in greifbare Nähe. Doch was sie ihren Anlegern und Förderinnen geflissentlich verschweigen, ist die Tatsache, dass die Mädchen in Wahrheit keine "Kriegswaisen" sind und als eine Art "Versuchskaninchen" krank gemacht wurden.
Batic und Leitmayr können mithilfe der Biologin Sina Fröhlich diesem erschütterndem Vorgehen ein Ende bereiten.

Darsteller:
Miroslav Nemec (Kriminalhauptkommissar Ivo Batic)
Udo Wachtveitl (Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr)
Gundi Ellert (Dr. Katharina Jung)
Martin Rapold (Werner Hübner)
Stephanie Japp (Anne Hübner)
Janos Körtge (René Hübner)
Dido Knöpfel (Julia Hübner)
Eslem Gür (Salima Khalil)
Hans-Michael Rehberg (Andreas Greindl)
Joachim Król (Dr. Dr. Martin Jahnn)
Hanns Zischler (Prof. Ansgar Frey)
Johann von Bülow (Eugen Otto)
Brigitte Hobmeier (Dr. Sina Fröhlich)
Sigi Zimmerschied (Herr Samers)
Jonathan Beck (Justus von Ahlen)
Sarah Beck (Caroline Puck)
Regie: Dagmar Knöpfel
Drehbuch: Ingeborg Bellmann
Kamera: Martin Farkas

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