Berlin Sounds: Ick steh auf Berlin. 80er/90er

Mi, 18.06.  |  20:15-21:45  |  RBB
Untertitel/VT Stereo  Doku-Serie
Berlin ist in den 80er Jahren das Epizentrum der deutschen Musikwelt. Das Lebensgefühl im Westteil: Hier ist es anders. Hier spielt das Leben und die Musik. In Berlin, Hauptstadt der DDR, spielt eh die Musik. Doch in den 80ern mischen sich neue Töne rein - und werden zum Soundtrack des Mauerfalls... In den 90ern wird alles anders. Die Stadt ist hörbar im Umbruch.

West-Berlin ist in den 80er Jahren das Epizentrum der deutschen Musikwelt. Das Lebensgefühl: Hier ist es anders. Wir sind anders. Hier spielt das Leben und die Musik. Annette Humpe singt mit „Ideal“ „Berlin“ – der Song wird zum Soundtrack der frühen 80er Jahre. Er ist ein Grundstein für das, was später als „Neue Deutsche Welle“ in die Charts einzieht. Die gebürtige Ost-Berlinerin Nina Hagen ist angekommen in West-Berlin. Und feiert mit ihrer „Nina Hagen Band“ Erfolg auf Erfolg. Doch die exzentrische Sängerin und ihre Musiker trennen sich im Streit. Ihre „Band“ geht als „Spliff“ eigene Wege. Davon berichtet Bernhard „Potsch“ Potschka: „Wir waren DIE deutsche Rockband mit dem besten Sound und den besten Musikern“. „Spliff“ produzieren mit „Carbonara“, „Deja-Vu“ oder „Computer sind doof“ etliche Hits. Und in ihrem Tonstudio entstehen die ersten Platten von „Nena“ und „Die Ärzte“.

Die Bands der Neuen Deutschen Welle hört auch André Herzberg in Ost-Berlin. Mit seiner Rockband „Pankow“ komponiert und inszeniert er das kritische Rocktheaterspektakel „Paule Panke“. Dessen Lebenslauf ist deckungsgleich mit dem von Herzberg: Lehre als Bauarbeiter, Berufsschule. Dort Dinge anhören, die ihn nicht interessieren. Fremdbestimmt. Ein ganz normaler Jugendlicher. Kein sozialistischer Held. Diese Geschichte finden die DDR-Oberen nicht gut. Es gibt keine Amiga-Veröffentlichung, keine TV-Auftritte. Dafür spielt „Pankow“ live und das Publikum ist begeistert.

West-Berlin, die Stadt ohne Sperrstunde, ohne Wehrpflicht bietet ein Milieu für unangepasste Menschen und Freiräume zum Experimentieren. Zur Subkultur „Genialer Dilletanten“ gehört auch Alexander Hacke von den „Einstürzenden Neubauten“. Im Film spricht er über die Anfangszeiten der Band.

Danielle de Picciotto kommt Ende der 80er Jahre nach Berlin. Und wird gemeinsam mit ihrem damaligen Freund Dr. Motte zur Gründerin der Loveparade. Das wiedervereinte Berlin wird zur Techno-Hauptstadt. Die Stadt zum anarchischen Spielplatz der Musikszene: Künstler:innen besetzen die Ruine eines Kaufhauses an der Oranienburger Straße und nennen es Tacheles, aus Kellern werden Klubs, aus leerstehenden Räumen und Flächen Bars. Ellen Allien arbeitet damals an der Bar im „Fischlabor“ und erzählt, wie sie dort eher zufällig als DJane entdeckt wird. Sie legt auf in Clubs wie dem Bunker, dem E-Werk oder auch dem legendären Tresor

Der Film beschreibt auch den Siegeszug der elektronischen Musik, der hier in Berlin begann.

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