Expedition in die Heimat Ganz schön im Wandel - Traben-Trarbach an der Mosel
Sa, 07.06. | 14:30-15:15 | ARD-alpha
Und der Wein? Mit Markus Müllen vom "klitzekleinen Ring" erlebt Anna Lena Dörr auf dem wieder aufgeforsteten Trarbacher Hühnerberg hautnah, warum man als Moselwinzer schwindelfrei sein muss.
Ein kleiner Ort an der Mittelmosel, der mal fast ein Weltstädtchen war - Anna Lena Dörrs Expedition nach Traben-Trarbach ist auch eine Zeitreise: Um 1900 war die Doppelstadt das größte Weinhandelszentrum im Deutschen Kaiserreich. Der Traben-Trabacher Moselriesling hatte Weltruf. Ihren immensen finanziellen Erfolg ließen viele Weinhändler in Stein meißeln, auf einzigartige und damals sehr moderne Art: im Jugendstil.
Anna Lena Dörr besucht und bestaunt so wundervolle wie ungewöhnliche Prachtvillen und Kellereigebäude, die allesamt der Architekt Bruno Möhring entwarf. Er war verantwortlich für die einzigartige Architektur, die immer noch den Charme Traben-Trarbachs ausmacht. Inzwischen ein zwar großes, aber auch schweres Erbe, mit dem die Doppelstadt heute mehr denn je zu kämpfen hat.
Traben-Trarbach hat viel vor, vieles ist in Bewegung, vieles muss sich wandeln. In die renovierte Jugendstilkellerei am Trarbacher Moselufer zog Buddha ein. Mehr als 2000 Statuen aus der Sammlung eines Mainzer Unternehmers und Wahl-Traben-Trabachers, die in ihrer Einzigartigkeit Gäste aus aller Welt anziehen. Ein Hotelier aus dem Schwarzwald hat ein komplett erhaltenes Jugendstilhotel auf der Trabener Moselseite zum - neuzeitlichen - Leben erweckt. Das Bellevue strahlt in alter Pracht.
Der ehemalige Tanz- und Theatersaal des fast verfallenen Gasthofs Brauneberg am Stadtturm in Trarbach glänzt seit kurzem mit einer Sammlung der "Lebenswelt der 50er" und die Wohnsituation des reichen Kaufmanns Böcking im 18. Jahrhundert hat das Mittelmoselmuseum in perfekter Art aufbereitet. Der Trabener Christof Hack, Lederdesigner in Köln, bietet seine Manufakturstücke im Jugendstilambiente eines leer stehenden Fischgeschäfts an.
Und der Wein? Mit Markus Müllen vom "klitzekleinen Ring" erlebt Anna Lena Dörr auf dem wieder aufgeforsteten Trarbacher Hühnerberg hautnah, warum man als Moselwinzer schwindelfrei sein muss. Die 60 bis 100 Jahre alten Reben sollen heute wieder den ganz besonderen Moselriesling bringen. Und Adolph Huesgen, Trarbacher Weinhändler in achter Generation und Weltreisender in Sachen Wein, ist vor einigen Jahren in seiner Heimat neu gestartet: in der prachtvollen Jugendstilvilla Huesgen am Moselufer - auch die hat Bruno Möhring entworfen.
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