Lara Spielfilm Deutschland 2019
Do, 05.06. | 1:10-2:40 | ARTE
Serie/Unterhaltung, 2019
Nach seinem preisgekrönten Debütfilm "Oh Boy" kreist der neue Film von Jan-Ole Gerster um ein besonderes Mutter-Sohn-Verhältnis. Der Film mit Corinna Harfouch und Tom Schilling handelt von verlorenen Träumen und stellt existenzielle Fragen danach, was Kunst kann und wie schwer es ist, ihr zu genügen.

Lara: Im Haus ihrer Mutter trifft Lara (Corinna Harfouch) schließlich doch auf Viktor (Tom Schilling). Diesen interessiert vor allem, was sie von seinem neuen Stück hält. Bild: Sender / Studiocanal / Frederic Batier
Es ist Laras 60. Geburtstag, doch nach Feiern ist ihr nicht zumute. Stattdessen liegt ihre Aufmerksamkeit auf einem Klavierkonzert, das ihr Sohn Viktor am Abend geben soll und bei dem er seine erste eigene Komposition präsentieren wird. Eigentlich sollte das Konzert ein ganz besonderes Ereignis für Lara sein, da sie ihrem Sohn das Klavierspielen beigebracht hat. Doch seit Wochen erreicht sie Viktor nicht mehr und fühlt sich bei der Veranstaltung nicht willkommen.
Kurzerhand kauft sie alle verbliebenen Karten für das Konzert und verteilt sie über den Tag an Menschen, die ihr begegnen. Auch Lara selbst hätte ein Wunderkind am Klavier werden können. Sie glaubte jedoch, nicht gut genug zu sein, und steckte ihre Energie stattdessen in das Klavierspiel von Viktor.
Der Film begleitet die Titelheldin einen Tag lang auf ihren Wegen durch Berlin und somit gewissermaßen auf dem Weg durch ihr Leben. Lara ist ständig in Bewegung, doch sie scheint nicht wirklich Freunde zu haben. Nach und nach zeigt sich die Entfremdung zwischen ihr und den Menschen in ihrem Leben, auch ihren engsten Angehörigen.
Jan-Ole Gersters Filmdrama gelingt es trotz minimaler Handlung, ein ausgesprochen tiefgründiges Porträt der Hauptfigur Lara zu zeichnen. Die Balance zwischen Schwermut und Humor macht „Lara“ zu einem ergreifenden Film. Dabei geht es nicht nur um die Ambitionen einer Mutter und wie sich diese auf die Beziehung zu ihrem Kind ausgewirkt haben, sondern auch darum, wie Frauen dazu erzogen werden, immer zu jemandem aufzublicken.
„Lara“ ist der zweite Spielfilm des Regisseurs Jan-Ole Gerster. Er feierte seine Weltpremiere im Wettbewerb des internationalen Filmfestivals von Karlovy Vary in Tschechien. In Deutschland war er beim Filmfest München erstmals zu sehen. Der Film wurde von der Kritik sehr gelobt und für zahlreiche Preise nominiert. Er erhielt unter anderem den Bayerischen Filmpreis für die beste Musik und den Gilde-Filmpreis. „Lara“ ist Gersters zweite Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Tom Schilling, der bereits im Debüt des Regisseurs zu sehen war, dem Schwarz-Weiß-Film „Oh Boy“ - ausgezeichnet mit sechs Deutschen Filmpreisen.
Darsteller:
Corinna Harfouch (Lara Jenkins)
Tom Schilling (Viktor Jenkins)
André Jung (Herr Czerny)
Volkmar Kleinert (Prof. Reinhoffer)
Rainer Bock (Paul Jenkins)
Johann von Bülow (Fauser)
Gudrun Ritter (Laras Mutter)
Regie: Jan-Ole Gerster
Drehbuch: Blaz Kutin
Kamera: Frank Griebe
Musikalische Leitung: Arash Safaian
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