Herr Zwilling und Frau Zuckermann 1999

Do, 05.06.  |  23:30-1:35  |  SWR
Stereo  1999
"Herr Zwilling und Frau Zuckermann" ist nicht nur einer der anrührendsten und zugleich heitersten, sondern auch einer der erfolgreichsten deutschen Dokumentarfilme. Was als Spurensuche in der alten galizischen Stadt Czernowitz begann mit ihrer deutsch-polnisch-österreichisch-russisch-rumänisch-ukrainischen Geschichte, wurde zum Porträt zweier Protagonisten: Herr Zwilling, 70, unverbesserlicher Pessimist, und Frau Zuckermann, 90, ausgestattet mit ungebrochener Zuversicht. Die beiden sind letzte Vertreter aus der ehemals so fruchtbaren jüdischen Gemeinde von Czernowitz.

Czernowitz im Westen der Ukraine war einst Zentrum jüdischer Kultur in der Bukowina, einer Grenzlandschaft, die über die Jahrhunderte vom Vielvölkergemisch geprägt war. Die jüdische Bevölkerung machte zeitweilig die Hälfte der Einwohnerschaft aus, es überlebten nur wenige. Der Film erzählt vom unverbesserlichen Pessimisten Herrn Zwilling und der trotz allem immer zuversichtlichen Frau Zuckermann.

Einer der anrührendsten, heitersten und erfolgreichsten deutschen Dokumentarfilme. Im Mittelpunkt von Volker Koepps Film von 1999 stehen Herr Zwilling und Frau Zuckermann, die zu den letzten noch im alten Czernowitz geborenen Jüdinnen und Juden gehörten. Beide verband neben ihrer Freundschaft auch die deutsche Sprache. Täglich besuchte Herr Zwilling in den Abendstunden die 90-jährige Frau Zuckermann. Man sprach über frühere Zeiten, das gemeinsam Erlebte, über Politik und Literatur und die alltäglichen Sorgen. In den Lebensgeschichten dieser beiden Menschen steckt das Elend des 20. Jahrhunderts. Mit ihren Erinnerungen verknüpft der Film Episoden aus dem jüdischen Leben im Czernowitz aus den späten 1990er Jahren, als die Stadt nach dem Ende der Sowjetunion erstmals wieder ins europäische Bewusstsein trat.

Autor: Volker Koepp

in Outlook/iCal importieren

Mediathek für SWR:

SWR Mediathek

Senderinfos zu SWR:

SWR und SR – Kontakt & Infos