September 1822: der Braganza-Prinz Pedro I. und seine Gemahlin Leopoldine rufen das brasilianische Kaiserreich aus und befreien das Land vom Joch der Kolonialmacht Portugal. Hätten sie das nicht getan, würde es Brasilien in seiner jetzigen Form nicht geben - die Region wäre in Teilrepubliken zerfallen, zerrissen von einem Zweifrontenkrieg gegen Feinde in der Nachbarschaft und auf dem europäischen Kontinent. Visionärin und erste Betreiberin dieses Projekts ist Leopoldine von Habsburg, die bis heute in Brasilien als "Mutter der Nation" verehrt wird. Die Kaisertochter aus Wien ist im frühen 19. Jahrhundert die erste europäische Prinzessin auf südamerikanischem Boden. Hoch gebildet und interessiert an Botanik, Mineralogie und politischen Entwicklungen übt sie von Beginn ihrer Ehe an großen Einfluss auf die Entscheidungen ihres Gemahls Dom Pedro aus. Sie ist es, die ihn schließlich dazu drängt, die brasilianische Bevölkerung bei ihrem Kampf um die Unabhängigkeit zu unterstützen und dadurch den Fortbestand der Monarchie in Brasilien zu sichern. Doch vor den Gewaltattacken ihres cholerischen Mannes schützt sie ihr Einfluss nicht- Zeit ihres kurzen Lebens ist sie seinen Übergriffen ausgesetzt und lange hält sich die Theorie, er hätte sie zu Tode geprügelt. Mit der Universum History- Dokumentation "Die Geburt des modernen Brasilien" wird eine weitgehend unbekannte Episode in der Geschichte der Habsburger beleuchtet, in deren Zentrum eine tragische Frauenfigur steht, deren Streben nach Wissen und Unabhängigkeit sie nicht vor Einsamkeit, Schmerz und den Zwängen des Patriarchats bewahren konnte.
Produktion: Satel, ORF, ZDF/Arte
Buch & Regie: Katharina Heigl
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