phoenix persönlich Johannes Vogel (Botaniker) zu Gast bei Jörg Thadeusz

Sa, 10.05.  |  0:00-0:30  |  Phoenix
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In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Jörg Thadeusz mit Johannes Vogel, dem Generaldirektor des Naturkundemuseums Berlin, über das Verhältnis Mensch-Natur, seine Passion für die Pflanzen, über Wissenschaftsfeindlichkeit und die Aufgabe von Naturkundemuseen.

In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Jörg Thadeusz mit Johannes Vogel, dem Generaldirektor des Naturkundemuseums Berlin, über das Verhältnis Mensch-Natur, seine Passion für die Pflanzen, über Wissenschaftsfeindlichkeit und die Aufgabe von Naturkundemuseen.

„Lasst uns schützen, was wir haben. Lasst uns smart die Natur verwalten, dass möglichst viele Menschen auf diesem Planeten ein gutes und gesundes Leben haben“, fordert Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin. Vogel erklärt, dass das „läppische“ 250 Milliarden Euro kosten würde. „Wir hangeln uns von einem drei Jahresprojekt zum nächsten. Wir brauchen aber für große gesellschaftliche Aufgaben sichere Finanzierung und Perspektive. Die Intelligenz ist in Deutschland da, das Geld ist in Deutschland da, die Sammlungen sind in Deutschland da und der Wille der Wissenschaffenden. Und wir könnten die Gesellschaft mitnehmen.“ Als „Blütenträume“ bezeichnet Vogel die Idee, ausgestorbene Arten wie beispielsweise die Wandertaube oder das Mammut mittels moderner Technik „wiederauferstehen“ zu lassen. „Man kann die Wandertaube vielleicht wieder auferstehen lassen, aber nicht die ganzen Parasiten, die mit der Wandertaube ausgestorben sind.“

Für Vogel fällt den Naturkundemuseen eine zentrale Aufgabe beim Natur- und Artenschutz zu. „Ich glaube, dass es essenziell wichtig ist, dass wir den Einfluss, den wir auf die Natur ausüben, vorhersagen können. Und dafür braucht man Naturwetterstationen, die kann man heute mit modernster deutscher Technik bauen. Aber man muss auch einen Blick in die Vergangenheit der Natur haben, um diese Messreihen, die es für Wetterbeobachtung jetzt schon seit 150 Jahren gibt, auch herzustellen, damit man die Vorhersagen genauer machen kann. Und dafür braucht man die Sammlungen von Naturkundemuseen. Die können diese technologischen Innovationen vervollständigen und uns erklären, wie wir den Blindflug, den wir in Bezug auf die Natur ausüben, abstellen können.“

Die Wissenschaft sieht Vogel in der Verantwortung, die Faszination für ihre Zunft, besser „zu verkaufen“: „Die Wissenschaftsfeindlichkeit, die wir jetzt wahrnehmen in verschiedenen Ländern, die hat meiner Ansicht nach auch damit zu tun, dass die Wissenschaft sich nicht genügend um das Verkaufen der eigenen Zunft und der eigenen Interessen kümmert.“

Zu seiner eigenen Passion für die Pflanzenwelt, erklärt der Botaniker Johannes Vogel: „Also, wenn man es von hinten her betrachtet, glaube ich, war da die Natur, sozusagen der rote Faden, der da durchläuft. Ich habe Inselwissen um Pflanzen, das hilft. Ich bin sehr passioniert für Pflanzen, aber eben auch für Natur und auch insbesondere für die Mensch-Natur-Beziehung. Und das hat mich mein Leben lang motiviert und getragen.“

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