hallo deutschland Abenteuer Auswandern Film von Maja Dielhenn, Susanne Schäfer und Barbara Radl
Es ist ein Sehnsuchtsziel für Abenteuerlustige und Naturfans: Atemberaubende Landschaften, endlose Weiten und eine einzigartige Tierwelt prägen das Land im Südwesten Afrikas.
Namibia war eine deutsche Kolonie, noch heute sind circa 20.000 der gut drei Millionen Bewohner deutschstämmig. Sie alle leben in einem der am dünnsten besiedelten Länder der Welt, bekannt für seine Wüsten – die Namib im Westen und die Kalahari im Osten.
Dort, etwa 180 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Windhuk, hat Svenja Külbs aus Limburg an der Lahn eine neue Heimat gefunden. Mit ihrem namibischen Mann und den Kindern lebt sie auf einer 10.000 Hektar großen Farm und züchtet Rinder und Schafe. Es ist ein Leben voller Herausforderungen, für das Svenja Freunde, Familie und ihren Job in Deutschland eingetauscht hat. Es brauche Einfallsreichtum und Biss, um dort zu bestehen, erzählt die gelernte Pferdewirtin, die ihr altes Leben manchmal vermisst. Dazu gehören auch lieb gewonnene Essgewohnheiten wie zum Beispiel europäischer Käse. Und so brachte Svenja sich selbst bei, Mozzarella und Feta herzustellen. Und sie schaffte es mit einem selbst kreierten Rezept in ein Kochbuch, das sogar in Deutschland vertrieben wird. "Ein kleiner Meilenstein der Unabhängigkeit", sagt sie stolz.
Auch Stephan Hock hat seine Wahlheimat Namibia mit kulinarischen Talenten erobert. Der ehemalige Verleger, Hobbykoch und Fastnachtsprinz reiste zum ersten Mal ins Land, um den namibischen Karneval kennenzulernen. "Hier gehöre ich her", war dem gebürtigen Hessen schnell klar, "hier fühle ich mich geborgen." 2007 zog er mit seiner Familie in die Hauptstadt Windhuk, wo er zusammen mit seiner Frau die "Immanuel Wilderness Lodge" eröffnete. Mehr aus Verlegenheit fing Stephan an, seine Gäste zu bekochen. Heute gilt sein Restaurant als eine der Top-Adressen des Landes und erhielt sogar die Auszeichnung "bestes Restaurant Namibias". "Das Erfolgsrezept", da ist Stephan Hock sich sicher, "ist nicht das luxuriöse Zimmer oder der goldene Wasserhahn. Es ist das Menschliche. Gutes Essen und Gastlichkeit."
In Swakopmund an der Atlantikküste hat sich Jana Backhaus-Tors niedergelassen. Wenn die überdimensionalen Sanddünen der Namib und die vielen Palmen nicht wären, könnte man sich dort glatt in einem Nordseebad wähnen, so kühl ist das Wasser und so rau oft der Wind. Jana, die ihr Geld als Autorin und Sprecherin verdient, schätzt ihr privilegiertes Leben, inklusive Haus am Strand. Gleichzeitig ist sie sich der Probleme ihrer neuen Heimat bewusst, darunter mangelnde Bildung, hohe Arbeitslosigkeit und Kinderarmut. Mit Kollegen hat sie deshalb den Verein "SmilingKidsNamibia" gegründet. Sie organisieren Sachspenden und treten in Townships und Suppenküchen als Clowns auf. Diese Kinder, so sieht es Jana, brauchen dringend ein bisschen Leichtigkeit und Lebensfreude. "Wenn man es schafft, ein Leuchten in ihre Augen und ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, dann ist das einfach unbeschreiblich wertvoll."
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