Re: Hausmeister in Russland, 24/7 im Job Deutschland 2025
Fr, 25.04. | 11:25-11:55 | ARTE
Information, 2025
In Sankt Petersburg werden die Touristenattraktionen aufwändig in Stand gehalten. Die Wohnhäuser einige Querstraßen weiter aber verfallen. Zuständig wäre die Kommune, doch die zeigt sich wenig engagiert. Nun haben die Eigentümer Andrej Fedoseew als Hausmeister engagiert, für viel Geld. Er ist für vier große Häuser zuständig und 24/7 im Job. „Es gab große Probleme im Haus, alles fiel auseinander, der Keller stand unter Wasser“, sagt Andrej. Das sei eher die Regel als die Ausnahme. Keller, die seit Jahren unter Wasser stehen. Kläranlagen, die nicht funktionieren. Fernwärmeleitungen, die regelmäßig platzen. Russlands kommunale Infrastruktur ist in einem beklagenswerten Zustand. Vieles stammt noch aus Sowjetzeiten, wurde kaum modernisiert. Oft fehlt das Geld in einem Land, das über 40 Prozent seiner Einnahmen in Militär und Rüstung steckt.
Noch schlimmer sieht es in den Dörfern vor den Toren der Stadt aus. In Krasny Bor kümmert sich Olga Eremina um Probleme vor Ort. Die Kläranlage funktioniert nicht mehr, Abwasser fließt ungeklärt in den Wald. Und aus dem Wasserhahn kommt nur ein trübes Rinnsal. „Unser Volk ist sehr duldsam“, sagt Olga. „Es erduldet und erduldet und erduldet.“ Einige Dörfer weiter bessert Valentina Fomina als Hausmeisterin ihre schmale Rente von rund 200 Euro auf. „Mein Dorf soll schöner werden!“, sagt sie. Akribisch fegt sie die Straße, verschönert als gelernte Malerin die Treppenhäuser.
in Outlook/iCal importieren