Presseclub Erdoğans Machtpoker: Welche Karte spielen wir?

Mo, 31.03.  |  14:45-15:45  |  Phoenix
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Die Türkei ist in Aufruhr. Seit der Inhaftierung des beliebten Istanbuler Oberbürgermeisters İmamoğlu protestieren täglich Zehntausende Menschen gegen Präsident Erdoğan, der seinen schärfsten Konkurrenten hinter Gitter gebracht hat. Ist Erdoğan damit zu weit gegangen? Geht seine Ära zu Ende?
Susan Link diskutiert mit ihren Gästen:
* Thomas Gutschker, Frankfurter Allgemeine Zeitung
* Sümeyra Kaya, Westdeutscher Rundfunk
* Maximilian Popp, DER SPIEGEL
* Deniz Yücel, WELT

Die Türkei ist in Aufruhr. Seit der Inhaftierung des beliebten Istanbuler Oberbürgermeisters İmamoğlu protestieren täglich Zehntausende Menschen gegen Präsident Erdoğan, der seinen schärfsten Konkurrenten hinter Gitter gebracht hat. Ist Erdoğan damit zu weit gegangen? Geht seine Ära zu Ende?

Die Demonstranten werfen ihm vor, mit Hilfe fadenscheiniger Argumente seinen größten Herausforderer bei der nächsten Präsidentschaftswahl kaltstellen zu wollen. Dieses Wochenende wird in der Metropole Istanbul eine neue Großdemonstration erwartet – trotz Versammlungsverbot. Angetrieben werden die Proteste vor allem von einer jungen akademischen Elite. Die jungen Menschen gehen damit ein erhebliches persönliches Risiko ein, weil die Sicherheitskräfte mit großer Härte gegen sie vorgehen. Was treibt sie an? Erdoğan ist seit mehr als 20 Jahren an der Macht und hat Justiz, Militär und Medien weitgehend unter Kontrolle gebracht. Wird er auf diese Art und Weise die Aufstände wieder ersticken? Auffällig ist, dass die Reaktionen in Berlin und Brüssel zur Vorgehensweise Erdoğans bisher sehr verhalten ausfallen. Realpolitisch nachvollziehbar, angesichts der strategischen Bedeutung, die die Türkei hat: nicht nur in der NATO, sondern auch bei der Regulierung illegaler Migration nach Europa. Welche Handlungsoptionen haben wir – die künftige Bundesregierung, die EU und die NATO –, um die zivilgesellschaftlichen demokratischen Kräfte in der Türkei zu unterstützen und mäßigenden Einfluss auf Erdoğan auszuüben? Gerade Deutschland ist besonders mit der Türkei verflochten. Schließlich leben hier rund 3 Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln.

Darüber diskutiert Susan Link mit den Gästen
* Thomas Gutschker, Frankfurter Allgemeine Zeitung
* Sümeyra Kaya, Westdeutscher Rundfunk
* Maximilian Popp, DER SPIEGEL
* Deniz Yücel, WELT

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