Krieg der Königinnen, Elisabeth I und Maria Stuart Deutschland 2022

Do, 10.04.  |  8:55-9:45  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Kultur, 2022
Bereits vor 450 Jahren setzte man auf Fake News und stilisierte Schottlands schöne Königin Maria Stuart zur katholischen Märtyrerin, weil sie unter der protestantischen Elisabeth I. hingerichtet wurde. Dabei wird unterschlagen, dass Marias Ehrgeiz, Königin von England zu werden, alles dominierte. Sie wollte ihre Rivalin vernichten.

Die Welt der Legenden kennt sie als katholische Märtyrerin: Maria, die Heilige, die Rechtgläubige, die ihr Blut für die katholische Kirche vergoss. Aber auch: Maria, die Schöne, die für ihre Liebe zu den falschen Männern mit dem Leben bezahlte.

Die ARTE-Dokumentation "Maria Stuart - Die intrigante Cousine" deckt auf: Bereits zur Zeit der Gegenreformation setzte man gezielt auf Fake News und schuf propagandistische Legenden um die schottische Königin. Geschichtsmythen als Instrumente politischer Agitation gegen die protestantischen Herrscher Englands.

Zahlreiche historische Dokumente aus Archiven der Stuart- und Tudor-Zeit belegen nämlich deutlich: Schottlands Königin war weniger Opfer als Täterin im Ringen um den englischen Thron, auf den sie aus katholischer Sicht ein besseres Recht zu haben glaubte als ihre königliche Cousine Elisabeth. 30 Jahre lang scheute Maria Stuart weder Mordkomplotte noch andere Intrigen, um die englische Krone an sich zu reißen. Bevorzugtes Mittel ihrer Wahl: Mordpläne fanatischer Katholiken.

In der ARTE-Dokumentation verkörpert die Wiener Burgtheater-Schauspielerin Marie-Christine Friedrich eine erfrischend schrullige und exaltierte Königin Elisabeth I. Als Erzählerin gibt sie ihr intimes Wissen über Maria Stuart mal tiefgründig und mal humorvoll zum Besten. Und dort, wo sie allzu subjektiv für ihre Belange eintritt, lassen britische Historikerinnen und Historiker keinen Zweifel daran: "Marias Ehrgeiz, Königin von England zu werden, dominierte alles. Sie wollte Elisabeth vernichten", so die englische Historikerin Tracy Borman.

Regie: Andrea Oster

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