Seelsorge bis zur Hinrichtung: Das Tagebuch des Priesters Stock Deutschland/Frankreich 2024

Di, 01.04.  |  23:10-0:05  |  ARTE
Untertitel/VT Zweikanalton  Kultur, 2024
Franz Stock war katholischer Priester und während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg Seelsorger der Wehrmachtsgefängnisse von Paris. Dort betreute er Häftlinge, die zum Tode verurteilt waren. Er wird Zeuge von 863 Erschießungen, die er in seinem Tagebuch festhält: Geschichten von Widerstand, Glaube und Trost im Angesicht des Todes, aber auch von Verstrickung und Unrecht.
Sein Tagebuch ist ein Zeugnis der nationalsozialistischen Barbarei. Eine Stimme gegen das Vergessen aus der dunkelsten Zeit der deutsch-französischen Geschichte.

Paris, im Sommer 1940: Die französische Hauptstadt ist von der Wehrmacht besetzt. Der deutsche Priester Franz Stock betreut als Seelsorger Gefangene, die auf die Vollstreckung ihrer Todesurteile warten, vor allem Widerstandskämpfer.

Er wird Zeuge von 863 Hinrichtungen, die er in seinem Tagebuch erwähnt.

„Das Tagebuch des Abbé Stock“ führt an die Originalschauplätze der Ereignisse und verwebt Aufnahmen von heute mit zum Teil unveröffentlichtem Archivmaterial aus dem besetzten Paris. Welche ambivalente Rolle spielt ein Priester im Gefüge einer Gewaltherrschaft? Einerseits steht er den Verurteilten bei, gibt ihnen Halt, andererseits ist er Teil des Besatzungsregimes und erfüllt die ihm zugedachte Aufgabe. Dennoch: Für Georges Duffau-Epstein, den Sohn des hingerichteten kommunistischen Widerstandskämpfers Joseph Epstein, ist Franz Stock bis heute von großer Bedeutung für seine eigene Lebensgeschichte.

Nur wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs stirbt Franz Stock an Herzschwäche. Sein Tagebuch ist ein einzigartiges Zeugnis der Barbarei der Nazis. Eine Stimme gegen das Vergessen aus der dunkelsten Zeit der deutsch-französischen Geschichte.

Regie:
Hermann Pölking-Eiken
Linn Sackarnd

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