Spielräume Westafrikanische Farbenvielfalt

Mi, 26.02.  |  17:30-17:55  |  Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Michael Neuhauser. Die kapverdische Sängerin Lura

„Multicolor“ hat Sängerin Lura 2023 ihr jüngstes Album genannt. Musikalische Farbenvielfalt war aber schon immer ihre Stärke, und das hat wohl auch mit der Herkunft zu tun. Geboren wurde Maria de Lurdes Assunção 1975 in Lissabon. Ihre Mutter stammt von Santo Antão, der größten unter den kapverdischen „Ilhas de Barlavento“, diesen musikalisch stärker von der ehemaligen Kolonialmacht Portugal geprägten Inseln im Norden des Archipels, wo auch die international bekannt gewordenen Musikstile Morna und Coladeira entstanden sind. Luras Vater stammt aus Santiago, der größten Insel aus der südlichen Gruppe der „Ilhas de Sotavento“, wo die afrikanischen Einflüsse stärker zur Geltung kommen und hochenergetische Musikstile wie Batuque und Funaná gepflegt werden. In ihrer Musik repräsentiert Lura die gesamte Bandbreite und Farbenpracht kapverdischer Stile, immer mit starkem Gegenwartsbezug und rhythmusbetonter Kraft. War ihr erstes Album „Nha Vida“ von 1996 mit seinen discoaffinen Grooves noch ganz auf die kapverdischen Communities zuhause und in der Diaspora ausgerichtet, begeisterte sie mit nachfolgenden Veröffentlichungen (und vor allem ihren brillanten Interpretationen der Songs von Orlando Pantera) dann rasch auch ein internationales Publikum. Das Album „Multicolor“ bringt getreu dem Titel wieder neue Farben in Luras musikalische Palette, löst sich fast ganz von traditionellen Kategorien kapverdischer Musik, schließt damit aber gleichzeitig auch wieder an beim poppigen Sound vom Beginn ihrer nun schon mehr als drei Jahrzehnte währenden Karriere.

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