Gernstl unterwegs Von Kochsünden und Luftschlössern
Do, 26.12. | 18:45-19:30 | BR
2024
In den letzten Jahren war das reisefreudige Team um Franz Gernstl viel im Ausland unterwegs. Irland, Schweiz, Italien aber auch in New York und Los Angeles. Dieses Jahr wollten Kameramann HP Fischer, Tonmann Stefan Ravasz und Reporter Franz Gernstl mal wieder schauen, was sich daheim so tut. Ohne einen genauen Plan reisen sie kreuz und quer durch Bayern und finden daheim in Bayern ebenso extravagante Typen, lebenslustige Philosophinnen und inspirierende Abenteurer wie in der Ferne.
Auch dieses Mal muss der Filmemacher noch schnell was Privates erledigen, bevor die Reise losgeht. Sein Versuch, Spaghetti Carbonara nach Originalrezept zu kochen, ist mehrfach gescheitert. Deshalb hat er sich mit Graciela Cucchiara verabredet, der lebenslustigen Kochbuchautorin, die auch eine Kochschule betreibt. Hier erfährt er, dass seine Methode, Carbonara mit Sahne zu kochen eine kulinarische Todsünde ist. Fast so schlimm wie Spaghetti brechen. Aber Graciela ist gnädig. Sie kocht den dreien perfekte Carbonara und schickt sie dann auf ihren Roadtrip.
Amberg ist einer der wenigen Orte, an denen das Filmteam noch nicht unterwegs war. In der Altstadt finden sie ein kurioses Museum: das Luftmuseum, das einzige der Welt, wie Museumsleiter Wilhelm Koch stolz erklärt. In den 1980er-Jahren hat ihn die Liebe zur Luft gepackt. Seither versucht er, sie in allen Varianten zu zeigen: als Pneuhaufen, als Pressluftflipper und als aufblasbares Kunstobjekt. Und dann ist da noch ein eigenartiges Musikinstrument im Museum. Ein eckiges Alphorn auf Saxophongröße geschrumpft. "Spielt besser als das Original", meint Koch und der Erfinder sei ein Musiklehrer aus der Region. Das erregt natürlich das Interesse der Filmemacher. Sie besuchen Robert Vogel. Er war ursprünglich Schreiner, musste wegen einer Lösungsmittelallergie seinen Beruf aufgeben und hat Musik studiert. Und weil Vogel ein umtriebiger Typ ist, hat er mal schnell ein Alphorn gebaut. Das war ihm aber zu unhandlich. Und deshalb hat er das kompakte Vogelhorn erfunden, ein Kunstwerk aus dünnwandigem Holz, das auf reges Interesse in der Musikwelt stößt.
In München bekommt Gernstl einen Tipp von seiner Nachbarin. Er soll eine Dame besuchen, die Tierköpfe aus Filz herstellt. Klingt erst mal nicht so interessant, meint er. Umso erstaunter ist das Trio, als ihnen Miriam Stark, von Beruf Tierärztin, ihre lebensgroßen und detailgenauen Rinderköpfe zeigt. Bei den letzten Arbeiten für Austin, einem respektablen Texas-Longhorn, darf Lehrling Franz assistieren und die fehlenden Ohren filzen.
Kulinarische Gelüste des Tonmanns Stefan Ravasz führen das Team an den nahegelegenen Ammersee. In Dießen gibt es nämlich einen Fischer, der hervorragende Fischsemmeln macht. Nur an diesem Tag leider nicht. Dafür erzählt Fischer Simon Rauch von seiner Liebe zum See und warum ihn der Jagdtrieb auch im hohen Alter nicht verlassen hat.
in Outlook/iCal importieren