Mit dem Zug an Australiens Pazifikküste Der legendäre Sunlander

So, 05.01.  |  4:55-5:35  |  3sat
Untertitel/VT  Länge: 40 Min.

Der "Sunlander" fährt von Brisbane nordwärts, 1700 Kilometer an der Ostküste entlang Richtung Cairns. Eine der faszinierendsten Zugreisen, die man auf diesem Planeten machen kann.

Die Fahrt ist auch ein Trip in die Welt des ländlichen Australiens. Und über Hunderte von Kilometern geht es entlang des weltberühmten Great Barrier Reef. Für Generationen Australier war die Reise mit dem "Sunlander" etwas, das man einmal im Leben gemacht haben muss.

In Rockhampton trifft das Filmteam die "Rodeo-Queen" Danika Boland, die antritt, um ihren Titel beim großen Rodeo zu verteidigen. Bruce ist ein typischer "Miner", eine jener verwegenen Gestalten, die ihr Leben dem unverzagten Graben nach Saphiren gewidmet haben. Der Zug durchfährt gigantische Mango-Plantagen.

Die Wissenschaftlerin Elizabeth Perkins lebt auf einer kleinen Insel vor der Küste und kämpft um das ökologische Gleichgewicht des größten Riffs der Welt, dem Great Barrier Reef. Kurz vor dem Ziel lockt eine besonders malerische Nebenstrecke: Nach Kuranda fährt eine Schmalspurbahn durch tropische Wälder, vorbei an Wasserfällen und Schluchten mitten durch ein sturmgeplagtes Gebiet.

Gleisarbeiter Les muss mit einem skurrilen Gefährt vorwegfahren, um Äste wegzuräumen oder umgestürzte Bäume zu melden. Er selbst kann ausweichen: Sein Pick-up ist eine Spezialkonstruktion, die auf der Straße wie auf den Gleisen fahren kann. Diese Fahrt ist die letzte mit der Zuglegende "Sunlander" mit dem nostalgischen Charme der guten alten Zeit des gemütlichen Zugreisens.

Der "Sunlander" wird danach durch den modernen, viel schnelleren "Spirit of Queensland" ersetzt. Auch schön, aber natürlich kein Vergleich für den Eisenbahnenthusiasten. Denn für Generationen von Australiern war die Reise mit dem "Sunlander" eines der Dinge, die man einmal im Leben gemacht haben muss.

Australien ist ein Kontinent der Extreme, ein Land der riesigen Entfernungen, der Wüsten und des Outback. Dort mit dem Zug unterwegs zu sein, bedeutet für den Reisenden ungezähmte Wildnis.

Aber auch für die Eisenbahner ist das Durchqueren dieses Kontinents jedes Mal eine gewaltige logistische Herausforderung. Wenn der Zug erst einmal im Outback unterwegs ist, gibt es kein Zurück.

Für die mehrtägigen Fahrten durch menschenleeres Gebiet müssen Tonnen von Trinkwasser und Proviant an Bord sein, medizinische Hilfe kann nur noch aus der Luft angefordert werden. Neben den Gleisen sind in regelmäßigen Abständen Landepisten für die "Flying Doctors" eingerichtet.



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