WeltWeit Renaturierung. Unwort mit politischer Sprengkraft?
Fr, 13.09. | 23:20-23:50 | ORF 2
Dokumentation
In den Niederlanden besucht Korrespondent Benedict Feichtner einen Schweinebauern, der der exzessiven Viehzucht bereits den Rücken gekehrt hat. Das Land ist der zweitgrößte Agrar-Exporteur der Welt und das hat Folgen: Immer mehr Böden sind stickstoffverseucht, Naturschutzgebiete gehen kaputt, das Artensterben nimmt zu. Die Niederlande hatten noch im Juni für das EU-Gesetz gestimmt. Doch die neue Regierung - eine rechte Koalition mit Geert Wilders - hat angekündigt, jegliche Umsetzung von Renaturierungsprojekten verhindern zu wollen.
Spanien hat für das Renaturierungsgesetz gestimmt, doch die Bauern im Süden des Landes fürchten um ihre Geschäfte. Korrespondent Josef Manola ist am Rand des Doñana Nationalparks unterwegs, wo seit Jahren der Anbau von Obst und Gemüse für den Export das gesamte Wasser der Region verbraucht. Mit der Zunahme der Hitzeperioden droht ohne Gegenmaßnahmen nicht nur das Ökosystem Andalusiens zu kollabieren, auch Spaniens Hauptstadt Madrid braucht dringend mehr begrünte Zonen und Schatten spendende Bäume.
Korrespondentin Isabella Purkart trifft in Finnland Kaisu Mustonen und ihre Kolleginnen von der Organisation "Snowchange". Sie haben seit Jahren zahlreiche Moore, die zur Torfgewinnung trockengelegt worden waren, wiederhergestellt. Moore spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, weil sie riesige Mengen an Kohlenstoff speichern. Mit dem EU-Renaturierungsesetz soll dieser Prozess weiter vorangetrieben werden. Doch die Umsetzung ist im Land umstritten. Die einflussreiche Forstwirtschaft befürchtet wirtschaftliche Einbußen. So war es nicht überraschend, dass Finnland gegen das Gesetz gestimmt hatte.
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