3 1/2 Stunden Fernsehfilm, Deutschland 2021

Fr, 13.09.  |  20:15-21:45  |  3sat
Untertitel/VT Hörfilm/AD  Länge: 90 Min.

DDR-Drama "3 1/2 Stunden" von Regisseur Ed Herzog zum Programmschwerpunkt "60 Jahre Mauerbau". „3 ½ Stunden“ schildert die Dramatik des 13. August 1961 aus ungewöhnlicher Perspektive.

Die Reisenden des Interzonenzuges von München nach Ost-Berlin erfahren 3 ½ Stunden vor Grenzübertritt, dass in Berlin die Mauer gebaut wird. In dieser kurzen Zeit bis zur ostdeutschen Grenze müssen sie eine existenzielle Entscheidung treffen: Aussteigen oder Weiterfahren. Nur noch wenige Stopps bis zur Grenze, die Zeit läuft unaufhaltsam, Geheimnisse, Ängste, Sehnsüchte und Abgründe kommen ans Licht – und die gesamte politische Befindlichkeit eines zerrissenen Landes spitzt sich in einem menschlichen Mikrokosmos auf Schienen zu.

Regisseur Ed Herzog inszeniert den Film nach einem Drehbuch von Robert Krause und Beate Fraunholz. Für die Kamera zeichnet Ngo The Chau verantwortlich. Zum großen Darstellerensemble gehören unter anderem Susanne Bormann, Jan Krauter, Jördis Triebel, Martin Feifel, Katrin Filzen, Peter Schneider, Jeff Wilbusch, die Sängerin und Schauspielerin Alina-Bianca „Alli“ Neumann sowie Uwe Kockisch und Steffi Kühnert.

Über „3 ½ Stunden“

13. August 1961: Die Reisenden des Interzonenzugs von München nach Ost-Berlin ahnen zu Beginn ihrer Fahrt noch nicht, dass dieser Tag ihr Leben komplett verändern wird. Je mehr sich der Zug der innerdeutschen Grenze nähert, desto stärker wird eine unglaubliche Meldung zur Gewissheit: Heute setzt die DDR-Regierung ihren lange geleugneten Plan um, baut in Berlin eine Mauer und macht die Grenze zur Bundesrepublik dicht. Die Reisenden aus der DDR müssen innerhalb kürzester Zeit – nämlich in 3 1/2 Stunden, die der Zug noch bis an die Grenze braucht – die Entscheidung für ihr weiteres Leben treffen. Werden die überzeugte Kommunistin Marlis (Susanne Bormann) und ihr vom sozialistischen Regime enttäuschter Mann Gerd (Jan Krauter) sich trennen und ihre Kinder auseinanderreißen? Werden die am Anfang ihrer Karriere stehende Sängerin Carla (Alina-Bianca Neumann) und ihre Band den beginnenden Erfolg im Osten gegen die fragile Mischung aus Freiheit und Ungewissheit im Westen tauschen? Gibt das ältere Ehepaar Melchior (Birgit Berthold und Harry Täschner) die Hoffnung und die Chance auf, den in Garmisch lebenden Sohn wiederzusehen? Wird Edith Salzmann (Luisa-Céline Gaffron), eine der ersten Lokführerinnen der DDR, den Zug über die Grenze zu seinem Zielbahnhof fahren?

Ed Herzog (Regisseur), die Darsteller*innen Jördis Triebel, Hannah Schiller und Martin Feifel sowie Ngo The Chau (Bildgestaltung). Bild: Sender / ARD Degeto / Bernd Schuller
Ed Herzog (Regisseur), die Darsteller*innen Jördis Triebel, Hannah Schiller und Martin Feifel sowie Ngo The Chau (Bildgestaltung). Bild: Sender / ARD Degeto / Bernd Schuller

Die Reisenden des Interzonenzugs von München nach Ostberlin erfahren 3,5 Stunden vor dem Grenzübertritt, dass in Berlin die Mauer gebaut wird.

In dieser kurzen Zeit bis zur ostdeutschen Grenze müssen sie eine existenzielle Entscheidung treffen: aussteigen oder weiterfahren? Die gesamte politische Befindlichkeit eines zerrissenen Landes spitzt sich in einem menschlichen Mikrokosmos auf Schienen zu.

München am 13. August 1961: Der Interzonenzug D-151 mit DDR-Bürgern als Reisegästen macht sich auf den Weg nach Ostberlin. Unterwegs spricht sich die Nachricht von einem Mauerbau wie ein Lauffeuer herum.

Die überzeugte Kommunistin Marlies, Tochter eines hohen NVA-Offiziers, erkennt sofort, welche Auswirkungen dadurch auf ihre Ehe und die beiden Kinder drohen. Ihr Ehemann Gerd, ein regimekritischer Ingenieur, drängt auf das Bleiben in der BRD. Mit jedem Halt rückt die Entscheidung näher, ob die Familie zerbricht – oder zu welchem Preis sie zusammenbleiben kann.

Auch die Band von Sängerin Carla, die von einem finanziell ernüchternden Gastspiel in den Osten zurückfährt, steht vor einer Zerreißprobe: Sie und zwei Musiker entscheiden sich für einen Neuanfang im Westen, trotz der Ungewissheit. Carlas große Liebe, der Bassist Sasha Goldberg, möchte jedoch nicht aussteigen - und das, obwohl er um das düstere Geheimnis weiß, das die Bandleaderin hinter sich lassen will.

Unterdessen bereitet sich auf der Ostseite die junge Lokführerin Edith Salzmann darauf vor, wie gewohnt den Zug am letzten bundesrepublikanischen Halt zu übernehmen. Für sie ist es ein besonderer Arbeitstag, denn ein DEFA-Filmreporter soll über Edith als eine der ersten Frauen in diesem Beruf berichten. Doch auch bei ihr kommen nun Gedanken an eine Flucht in die Freiheit auf.

Redaktionshinweis: Mit dem Fernsehfilm "3 ½ Stunden" startet 3sat eine Reihe von Programmbeiträgen zum Thema "35 Jahre Mauerfall". Bis Dienstag, 15. Oktober, befassen sich acht Filme und Dokumentationen mit dem Fall der Mauer, der deutschen Wiedervereinigung und der anschließenden Entwicklung in Ost und West. "Deutsche Geschichten" erzählt auch der "3satThementag" am Donnerstag, 3. Oktober.

Als nächsten Beitrag zu "35 Jahre Mauerfall" zeigt 3sat am Freitag, 20. September, um 20.15 Uhr den Spielfilm "Wir wollten aufs Meer".



Darsteller:
Jeff Wilbusch (Sasha Goldberg)
Alli Neumann (Carla Engel)
Jan Krauter (Gerd Kügler)
Susanne Bormann (Marlis Kügler)
Martin Feifel (Arthur Koch)
Moritz Katzmair (Andi Erler)
Jördis Triebel (Christa Hartmann)
Hannah Schiller (Sabine Schulz)
Uwe Kockisch (Paul Fuchs)
Regie: Ed Herzog
Drehbuch: Beate Fraunholz

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