Sind invasive Arten besser als ihr Ruf? 42 - Die Antwort auf fast alles

So, 23.06.  |  9:15-9:45  |  ARTE
Untertitel/VT Stereo  Ratgeber, 2024
Waschbär, Tigermücke oder Grauhörnchen: Invasive Arten richten Schäden in Milliardenhöhe an, zerstören Ernten oder übertragen tödliche Krankheiten. Und das wird immer mehr zu einem Problem: Laut einer Studie im Fachmagazin „Global Change Biology“ wird die Zahl der Arten, die in neue Gebiete einziehen, von 2005 bis 2050 um 36 Prozent steigen. Aber sind fremde und invasive Arten wirklich immer die, die alles zerstören? Oder sind auch einige dabei, die uns und unserer Umwelt nützen? Eine "42"-Folge über aktuelle Kontroversen um invasive Arten und die Suche nach der richtigen Perspektive auf sie.

Sie sind schuld, dass 60 Prozent der Tier- und Pflanzenarten ausgestorben sind. Zumindest spielen sie eine entscheidende Rolle. Sie heißen Waschbär, Tigermücke, Grauhörnchen oder Drüsiges Springkraut und sind nur einige der weltweit 37.000 fremden Arten. Sie besiedeln neue Regionen, in denen sie vorher noch nie waren, einige zerstören Ernten, verdrängen andere Spezies, übertragen tödliche Krankheiten und ruinieren komplette Ökosysteme. Diese nennt man dann "invasive Arten".

Die Schwarzmeergrundel zum Beispiel hat Schweizer Fischern die Netze bis auf weiteres leer gefressen. Andere bringen Mikroorganismen mit, die gesamte Amphibienpopulationen auslöschen. Wieder andere, wie die Pazifische Auster, standen im Ruf, das Ökosystem der Nordseeküsten zu zerstören. Aber statt zu zerstören, schützen sie nicht nur die Küsten vor dem Anstieg des Meeresspiegels, sondern auch die Miesmuscheln vor ihren Feinden. Viele sehen die Pazifische Auster jetzt eher als eine Bereicherung als eine Gefahr. Das Drüsige Springkraut verbreitet sich rasant und verdrängt andere Arten. Es trägt zwar dazu bei, dass Uferböschungen abrutschen, aber andererseits ist es inzwischen ein wichtiger Nahrungslieferant für Bienen.

Das Problem ist: Wie und durch welche Kriterien können wir unterscheiden, welche Art wir behalten und welche wir bekämpfen sollten? In dieser Frage ist sich oft auch die Wissenschaft uneinig. Kann man Vor- und Nachteile aufwiegen? Und wenn ja, wie? Die "42"-Folge beleuchtet die Kontroverse um invasive Arten und sucht nach möglichen Lösungen.

Regie: Lisbeth Schröder

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