Spielräume Jung und charaktervoll

Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber. Die Saxofonistinnen Emma Rawicz, Julieta Eugenio, Charlotte Greve

Drei entdeckenswerte, junge Saxofonstimmen des Gegenwartsjazz sind Thema der heutigen Spielräume: Die 23-jährige Emma Rawicz ist eine der vielversprechenden Newcomerinnen der in den letzten Jahren an Talenten reichen britischen Szene. Im Rahmen von „Big Visit“, Rawicz’ zweitem Album für das deutsche Label ACT Music, gibt sie sich abgeklärt und reif, bei exzellenter Beherrschung von Sopran- und Tenorsaxofon. Pianist Gwilym Simcock fungiert als Duopartner.Julieto Eugenio ist Argentinierin mit Wohnsitz New York City, und sie hat offenbar Lust zu bleiben: „Stay“ heißt ihr im Eigenverlag erschienenes Album, aufgenommen im Trio mit Matt Dwonszyk (Bass) und Jonathan Barber (Schlagzeug). Die 35-jährige Altsaxofonistin erweist sich hier als raffinierte Melodikerin mit warmem, facettenreichem Timbre.In New York City lebt seit 2012 auch die aus Deutschland stammende Altsaxofonistin Charlotte Greve, die im Zuge ihrer aktuellen Einspielung „Town of Two Faces“ ihres Trios The Choir Invisible erneut ihren singenden, eindringlichen Ton zelebriert und mit eingängigen melodischen Linien auch auf harmonisch avanciertem und freiem Territorium überzeugt.

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