Vorgestellt Strawinskys „Pulcinella“ und eine Uraufführung

Das Toronto Symphony Orchestra mit Ballettmusik des russischen Komponisten und einem Auftragswerk von Kelly-Marie Murphy, als Hommage an Glenn Gould.

„Pulcinella“ ist eines der erfolgreichsten Werke von Igor Strawinsky, und so hat er aus dem 1920 uraufgeführten Ballett beliebte Orchestersuiten und virtuose Duo-Kammermusik destilliert. Die komplette Ballettmusik gibt es relativ selten auf Tonträger; nun ist sie mit Gustavo Gimeno am Pult des Toronto Symphony Orchestra erschienen – jenem Orchester, das Strawinsky himself bei der Uraufführung der Pulcinella-Suite 1967 dirigierte! „Pulcinella“ entführt in eine Klangwelt, die mindestens drei Kulturkreise in sich vereint: italienische Barockmusik, Strawinskys russische Wurzeln und die Atmosphäre im Paris jener Zeit. Umso spannender zu hören, wie dieses renommiertes kanadisches Orchester mit seinem spanischen Chefdirigenten an die Sache herangeht. Auf der sehr abwechslungsreichen CD findet sich noch eine weitere Tanzmusik Strawinskys: Für das „Divertimento“ versammelte er vier Sätze aus „Le Baiser de la Fée“ – hier glänzen vor allem die Bläser-Solist:innen des Toronto Symphony Orchestra.Und dann gibt es auf demselben Tonträger – von Strawinsky wegführend – sogar noch das Ergebnis eines Kompositionsauftrages zu hören, der an die 1964 geborene Komponistin Kelly-Marie Murphy erging: Sie schrieb dafür eine Hommage an Glenn Gould bzw. dessen vielschichtige Persönlichkeit. Goulds Interesse für die verschiedensten Musikstile ebenso wie das Medium Radio führte Murphy zum originellen Stücktitel: „Curiusity, Genius, and the Search For Petula Clark“.

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