Gedanken Inklusion bedeutet das Schätzen der Vielfalt

So, 01.12.  |  9:05-10:00  |  Ö1
„Ich kann nicht mehr allein reisen, der Alltag hat sich sehr verlangsamt“ – Überlegungen der Wissenschaftskommunikatorin Karin Chladek

Karin Chladek studierte Anglistik, Italienisch und Germanistik in Wien und Nottingham. Es folgte ein Postgrad-Kurs in Wissenschaftskommunikation. Erste Anzeichen einer Geh-Einschränkung zeigten sich bei ihr rund um das 30. Lebensjahr. Es stellte sich durch einen Gentest heraus, dass sie an der Spastischen Paraparese bzw. Paraplegie (HSP) erkrankt war, einer seltenen, oft rezessiv vererbten Erkrankung, die oft mit der weit bekannteren Multiplen Sklerose (MS) verwechselt wird. In ihrem Fall werden dabei die Beine immer schwächer. Heute ist sie mit einem Rollstuhl unterwegs. Da sie lange beruflich und privat viel reiste und auch einige Jahre in Berlin lebte, ist das spontane, lange, unabhängige Reisen das, was sie am meisten vermisst. In den Gedanken spricht sie darüber, wie behinderte Menschen und ihr Lebensalltag in Massenmedien dargestellt bzw. übergangen werden, über alte Klischees, die immer noch bestehen, über barrierefreies Reisen und wie klischeefreie und respektvolle Berichterstattung über Menschen mit Behinderung aussehen könnte. Denn: Inklusion bedeutet das Schätzen menschlicher Vielfalt. Es gilt Vorbehalte und Barrieren im Kopf abzubauen. Karin Chladek arbeitete im Bereich Kommunikation für verschiedene Umwelt-NGOs und setzt sich mit Film, Literatur und dem Reisen auseinander. Sie ist als freie Journalistin tätig.

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