Du holde Kunst Gedichte von Eugenio Montale

So, 23.06.  |  8:15-9:00  |  Ö1
„Mein Leben ist dieser trockene Abhang“ – Joseph Lorenz liest Eugenio Montale. Übersetzung: Christoph Ferber.

Das lyrische Werk des 1896 in Genua geborenen Dichters, Journalisten, Bibliothekars, Antifaschisten und Übersetzers Eugenio Montale prägen die Landschaften Liguriens und die Strömungen der europäischen Moderne. Einerseits übernimmt Montale von den Symbolisten die Technik der Synästhesie, andererseits strebt seine Dichtung aber nach Gegenständlichkeit. Als Dichter der Disharmonie sucht er dennoch nach Klang, allerdings einem, der Dissonanzen und Stilbrüche nicht ausschließt. Seine Dichtung spricht von Offenbarungsmomenten des Lebens und erkennt – im Sinne Baudelaires – im Flüchtigen das Ewige. 1940 verlangt Montale in einem Aufsatz – ganz im Geiste T.S. Eliots – , das Gedicht „wie einen Gegenstand zu bearbeiten und instinktiv Bedeutungen und Nebenbedeutungen in ihm anzuhäufen., bis er das festeste, absolut einmalige und vollends definierte Korrelat seiner eigenen inneren Erfahrungen daraus geschaffen habe.“ Im Spätwerk herrscht dann ironische Distanz zwischen Autoren-Ich und lyrischem Ich.Zu hören sind neun Gedichte des Literaturnobelpreisträgers (1975) aus den Sammlungen Ossi di seppia (Tintenfischknochen, 1922-24), Le occasioni (Die Anlässe, 1939), Satura (Opferschale, Vermischtes, Satiren, 1971), Altri versi (Andere Verse, 1981) und Poesie disperse (Verstreute Gedichte, 1980), alle übersetzt von Christoph Ferber. Dazu Musik von Domenico Scarlatti, Frederic Chopin, Wolfgang Amadeus Mozart, Astor Piazzolla, Robert Schumann, Francis Poulenc, Bela Bartok, Johannes Brahms und Claudio Monteverdi.

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