Das Ding mit dem Wohnen - Anders zuhause Anne zieht aus

So, 27.10.  |  2:50-3:05  |  MDR
Untertitel/VT Stereo 
Endlich ausziehen. Das ist Annes größter Wunsch. Mit 29 sehnt sie sich nach einer eigenen Wohnung und Flexibilität. Durch ihre Behinderung ist das aber nicht so einfach. Denn nicht jede Wohnung kommt für sie in Frage.

Anne Schott ist 29. Sie sucht seit mehr als zehn Jahren eine passende Wohnung oder WG – ohne Erfolg. Deshalb lebt sie immer noch bei ihren Eltern in Bad Dürrenberg. Spontan mit Freunden etwas unternehmen geht deshalb nicht, denn diese wohnen alle im knapp 50 Kilometer entfernten Leipzig. Eine Strecke, die Anne täglich auch zur Arbeit pendelt. Gefahren wird sie von ihren Eltern, denn Anne ist auf fremde Hilde angewiesen.
Anne kam als Frühchen zur Welt. Hier hatte sie eine Hirnblutung. Deshalb kann sie nicht laufen und seit ihrem zehnten Lebensjahr einen Rollstuhl. Im Alltag braucht sie ebenfalls Unterstützung.
Um ihrer Tochter ein selbstständigeres Leben zu ermöglichen, haben Annes Eltern mit anderen Familien 2021 eine Genossenschaft gegründet.
Gemeinsam bauen sie ein Haus in Leipzig Reudnitz: barrierefrei, sozial und inklusiv.
Neben Anne werden noch andere Menschen mit aber auch ohne eine Behinderung einziehen Deshalb ist auch eine WG für Studierende und eine Wohnung für eine große Familie geplant.
Annes Vater Heiko Schott, Vorsitzender der Genossenschaft, spricht von einem „Leuchtturmprojekt für Leipzig“. Gemeinsam möchten sie zeigen, dass es auch anders geht. Denn die Genossenschaft hat kein großes Unternehmen im Rücken, das mit der Miete Rendite macht.
Eine Herkules-Aufgabe, die ganze Arbeit ist ehrenamtlich. Der Bau und alles darum herum muss in der Freizeit geplant, organisiert und vorangetrieben werden.
Für Anne bedeutet ihr anstehender Umzug nach Leipzig eine große Veränderung. Nicht zuletzt ein selbstständigeres Leben.

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