Hans Rosenthal - Zwei Leben in Deutschland Film von Kai Christiansen
Als "Dalli Dalli"-Quizmaster war Hans Rosenthal der wohl bekannteste TV-Unterhalter. Was jedoch kaum jemand wusste: Als jüdischer Jugendlicher musste er im Versteck um sein Leben bangen.
Begleitend zum Fernsehfilm anlässlich des 100. Geburtstags erzählt die Dokumentation, wie er 1942 seinen Bruder verliert und selbst nur im Versteck der Judenverfolgung entgeht. Und dennoch später seine Heimat nicht verlässt.
Die Jagd auf Juden überlebt Hans Rosenthal nur dank der Hilfe beherzter Berlinerinnen, versteckt in einer Laubenkolonie. Nach dem Krieg wird er im Radio, dann im Fernsehen zum Publikumsliebling. Der Film beleuchtet seinen Werdegang in einem Land, das an frühere Verbrechen nicht erinnert werden will, während zugleich SS-Veteranen offen in Erinnerungen schwelgen.
Ausgerechnet am Gedenktag der Pogrome von 1938 muss Rosenthal, der seine jüdische Identität weithin verborgen hält, am 9. November 1978 seine Show "Dalli Dalli" moderieren. Den Zwiespalt, den dies für ihn bedeutet, beleuchten Rosenthals Kinder Birgit Hofmann und Gert Rosenthal, Reinhard Stein, der Assistent des Showmasters, Rosenthals Nachbar, der Fernsehmoderator Hugo Egon Balder, die Historikerin Prof. Dr. Sybille Steinbacher - und der heute hundertjährige Schulkamerad Walter Frankenstein. Er ist der einzige Zeitzeuge, der beide Brüder noch aus der gemeinsamen Zeit im jüdischen Waisenhaus kennt.
in Outlook/iCal importieren