Stolpersteine - Gegen das Vergessen Deutschland 2024

Mo, 27.01.  |  10:25-11:25  |  ARTE
Untertitel/VT Hörfilm/AD Zweikanalton  Kultur, 2024
Mehr als 100.000 Stolpersteine erinnern in über 30 Ländern Europas an Menschen, deren Leben durch den Nationalsozialismus zerstört wurde. Es ist das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Das Projekt, das in den 90er Jahren von dem Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen wurde, wächst stetig. Auf der ganzen Welt recherchieren engagierte Menschen für neue Stolpersteine. Die Dokumentation erzählt von den persönlichen Geschichten hinter den Steinen, von den Herausforderungen unserer Erinnerungskultur, aber auch von den Widerständen gegen die Verlegungen, etwa in München und Paris.

"Hier wohnte" - so beginnen die Schriftzüge auf den meisten Stolpersteinen. Es folgen ein Name und die Eckdaten eines Lebens. Der Künstler Gunter Demnig, der das Projekt ins Leben gerufen hat, verlegte in den 90er Jahren die ersten Stolpersteine in Deutschland, um an die Deportation und Ermordung der Sinti und Roma zu erinnern. So ist ein Mahnmal für alle Opfergruppen des Nationalsozialismus entstanden - getragen vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Sie recherchieren die Geschichte der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Nachbarschaft. Inzwischen kommen viele Anfragen aus der ganzen Welt.

Die Dokumentation verwebt die Geschichten hinter einzelnen Steinen mit der Geschichte des Projekts selbst - wie die Steine über die Jahre zu einem europäischen Netzwerk der Erinnerung gewachsen sind und wie sie Angehörigen, Freiwilligen und Passanten helfen, eine emotionale Verbindung zu den Opfern herzustellen und aufrechtzuerhalten.
In Interviews und emotionalen Erzählungen werden die Bedeutung des Projekts für die jüngere Generation und die Herausforderungen der Erinnerung an den Holocaust und die nationalsozialistischen Verbrechen sichtbar.

Das Projekt stößt aber auch auf Widerstände: In München, Paris und anderen Städten wehren sich Anwohner und Verwaltungen gegen die Verlegung der Stolpersteine. Die Dokumentation sensibilisiert für Fragen der Erinnerungskultur und fordert eine intensivere Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit und den Opfern, deren Schicksale durch die Stolpersteine lebendig bleiben.

Regie: Marius Möller

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