Der Sky-Programm-Chef, Gary Davey, beehrte Wien und ließ seinen Plänen freien Lauf.
Wie der Mann, von down under, Sky Deutschland und Sky Österreich in den Himmel hieven möchte. Der Australier, wie sein Boss Rupert Murdoch, besuchte Wien und gab Einblicke in die Sky-Welt und deren Zukunft.
Ein kurzer Blick in die Vergangenheit. 1983 beauftragt, sich mit den elektronischen Medien zu beschäftigen, fand er im damaligen Amerika kein passendes Umfeld vor und ging nach London. Kaufte einen Sender auf, benannte ihn in BskyB um, und schrieb fortan TV-Geschichte der besonderen Art.
Sein Weg führte ihn in zahlreiche Länder, wo er beim Aufbau von Pay-TV, immer die selben Worte hörte: "Das Free-TV sei zu gut hier." Keine Chance für einen Siegeszug von Pay-TV also.
Worte, denen er nichts abgewinnen konnte. Und Worte der Herausforderung. "Ja", räumt Davey, es wurden auch Fehler gemacht. "Die Erwartungshaltungen wurden zu hoch angesetzt. Die Kunden enttäuscht."
Doch der seit Juni 2011 als Sky-Programm-Chef für Deutschland in Amt und Würden will die Vergangenheit endgültig hinter sich lassen. Drei Pfeiler sind es, auf die treueste Gefährte Murdochs in Zukunft bauen will: Sport, aber nicht nur das Ereignis, es muss viel viel mehr sein. Ein Event sozusagen. Filme, die besten im Programm und Unterhaltung.
Zu dieser soll auch Harald Schmidt beitragen, für dessen Engagement Davey höchstselbst verantwortlich zeichnet. "Schmidt passt haargenau zu uns." Dreimal die Woche ab 4. September hat er die Möglichkeit, sein ganz eigenes Publikum zu erfreuen. Nachsatz: "Wenn wir etwas machen, dann machen wir es gut!"
Ein weiterer Schwerpunkt der sich stets wandelnden Medienwelt wird eine neuer 2 Terrabyte Harddrive sein, der im November des Jahres auf den Markt kommen soll. Damit wird es möglich an die 700 Filme gespeichert und "Anytime" abzurufen. Somit mehr als 6-mal leistungsstärker als das bisherige Modell.
Dass sei notwendig, weil sich der Fernsehmarkt rasant ändere. Ältere Menschen sind es bislang gewohnt gewesen, die Nachricht am Abend zu sehen und warten dann auf das Highlight um 20:15 Uhr. Jüngere legen inzwischen ein ganz anderes TV-Verhalten an den Tag. Die möchten wissen, was es Neues am Kanal gibt. was sie aufgenommen haben und schauen erst dann in den EPG.
Um weiterhin Qualität, Exklusivität und Neues bieten zu können, setzt Sky in Zukunft auch auf Eigenproduktionen. "Original scripting production", so das Zauberwort. Ein Weg, wie es der neue Sky-Sender, "Sky Atlantic" mit Hilfe von HBO, vorzeigt.
Um den Worten auch Taten folgen zu lassen und Sky in Deutschland (3.1 Millionen Abos) und Österreich (260.000 Abos im Jahr 2011) in weitere Höhen zu hieven, hat Davey auch die Möglichkeit das Füllhorn aus zu schütten. Unglaubliche, kolportierte 400 Millionen Euro lässt er sich die Übertragungsrechte der deutschen Bundesliga pro Saison kosten. Und obwohl der ORF bei den Skiübertragungen sehr stark vertreten sei, wäre es möglich, um diesen Markt zu pushen, eines Tages ein Offert zu legen.
Text: Werner Rass, Fotos: Sky