Der Schauspieler, Kabarettist und Staatskünstler wechselt im neuen "Tatort: Zwischen den Fronten (Ausstrahlung 17. 2. 2013) die Fronten. Im TVButler-Gespräch über sein Engagement und den Österreicher im besonderen.
TVButler: Wie ist das Gefühl, auf der anderen Seite zu stehen? Was macht es aus?
Alfred Dorfer: "Die Figur, die ich spiele, hat die Eigenschaft, sich nicht zu stellen. Es handelt sich hier um eine österreichische Linie. Sie will hauptsächlich Macht ausüben."
Was hat Sie am Tatort-Projekt gereizt?
Dorfer: "Da ich jetzt keine ORF-Projekte mehr habe und sich die Drehtage während der Tournee perfekt ausgehen. hat es mich interessiert und gereizt."
Sie haben vier oder fünf Drehtage, wie bereitet man sich da vor?
Dorfer: "Auf Tournee hat man sehr viel Zeit um sich vorzubereiten, die einsamen Hotelzimmer, die Flughäfen, die Zugfahrten."
Haben Sie sich für die Rolle ein realistisches Vorbild genommen?
Dorfer: "Wenn man Menschen sucht aus der Wirklichkeit, die Züge von dieser Figur haben könnten, da wird man relativ schnell fündig. Es gibt da die eine Ecke, die medienmäßig relativ stark verbreitet ist."
Der Wesenszug schaut dann wie aus?
Dorfer: "Es geht hier um etwas Schlangenhaftes. Man sagt nie jemanden ins Gesicht, was man möchte, was man denkt. Man will wohin und versucht auf verschlungenen Wegen dorthin zu kommen. Und dieser Typ Mensch ist in Österreich weit verbreitet. Insbesondere in Wien."
Ist Ihre Rolle nur böse ausgelegt?
Dorfer: "Der, den ich spele, der will Minister werden und ist dafür bereit, einen sehr sehr hohen Preis zu bezahlen. Es ist mehr als eine Milieustudie. Es ist ein realistischer Befund eines nicht sehr schlanken Apparates und den damit verbundenen Konsequenzen."
Wie sehen Sie sich in dieser "vertauschten" Rolle?
Dorfer: "Jede Rolle ist ein Versuch, auch diese und es stellt sich die Frage, wann ist dieser Versuch gelungen? - Da gibt es verschiedene Kriterien. Bei manchen Rollen weiß man das erst Jahre später. Da ich mir die Rohschnitte nie anschaue, das halte ich nicht aus, kann ich das nur schwer sagen."
War Regisseur Harald Sicheritz ein trifftiger Grund zur Mitarbeit?
Dorfer: "Harald Sicheritz ist ein langer, wunderbarer Wegbegleiter und war natürlich Beweggrund da mit zu machen, noch dazu bei einer so tollen Besetzung."
Danke fürs Gespräch