Im Visier Chinas Pekings Machtpolitik in philippinischen Gewässern
Do, 03.07. | 18:00-18:30 | Phoenix
Im Norden des Landes fährt Kapitän Efren Forones seit Jahrzehnten zum Scarborough-Riff. Dort trifft er heute fast nur noch auf chinesische Boote, die das Gebiet besetzt halten: Kriegsschiffe der chinesischen Marine und als Fischerboote getarnte paramilitärische Milizen. Die Fahrt lohnt sich für Forones kaum mehr und ist auch gefährlich geworden: Will er im Innern des Scarborough-Riffs Schutz suchen, traktiert die chinesische Küstenwache sein Boot mit Wasserwerfern. Im Süden der Philippinen hat Franc Earl Fabellar eine schwierige Aufgabe gefasst: Er soll die philippinisch besetzten Gebiete in den Spratly-Inseln für Touristen erschliessen. Eine wochenlange Kreuzfahrt soll zeigen, wie das möglich ist. Auf dem Programm stehen Fischen, Tauchen, Schnorcheln. Doch das Interesse der Gäste gilt eigentlich dem Konflikt. China ist auf der Reise dauerpräsent: Das merken die Touristen am chinesischen Handynetz, an den chinesischen Kriegsschiffen und an chinesischen Funksprüchen. In der Hauptstadt Manila verfolgt der ehemalige Oberrichter Antonio Carpio die Entwicklung seit einem Jahrzehnt und ist überzeugt: «China ist wahnsinnig.» Das Land verletze mit seiner Machtpolitik das moderne Seevölkerrecht. Das sei gefährlich, und das könne die internationale Gemeinschaft so nicht akzeptieren. Ein «NZZ Format» über Menschen, die den geopolitischen Konflikt zwischen China und den Philippinen im Südchinesischen Meer täglich miterleben.
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