mein ausland Karibu Afrika - Im Kampf gegen den Klimawandel

Mo, 14.07.  |  4:15-5:00  |  Phoenix
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Afrika steht beim Umweltschutz vor großen Herausforderungen, seine faszinierenden Landschaften und die einmalige Tierwelt sind zunehmend bedroht. Flüsse verdrecken, Abfall wird nicht entsorgt, Strände verschwinden unter Plastikmüllbergen.

Internationale Hilfsorganisationen warnen: auch durch die ständigen Naturkatastrophen wird sich die Lage nicht nur hier dramatisch verschlechtern. Noch nie sei die Situation so schlimm gewesen, sagt das UN-Welternährungsprogramm. Während die Staatengemeinschaft um weltweite Abkommen zur Klimarettung ringt, gibt es an vielen Orten Afrikas bereits einfache Lösungen. ZDF-Korrespondentin Susann von Lojewski aus dem Studio Nairobi berichtet aus Kenia, aus dem Südsudan, aus Burundi und vom Lamu-Archipel.

An den Stränden rund um die Insel Lamu sammeln Mitstreiter:innen der lokalen Initiative Flipflopi jede Menge Müll: Plastikflaschen, Verpackungen, Kanister. Einer von ihnen, Ali Skanda ist heute berühmt für ein Boot, das komplett aus recyceltem Plastik gebaut wurde. Am Strand gefundene Flipflops schmücken das Boot auf der Außenseite, daher der Name.

Auf dem größten Altkleidermarkt Ostafrikas in Gikomba, einem Stadtteil von Nairobi, wird 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche verkauft, was im Rest der Welt als Abfall entsorgt wurde. 100.000 Tonnen ausrangierte Textilien werden jedes Jahr nach Kenia importiert, China ist weltweit der größte Abnehmer und Exporteur. Ganze Ballen Second-Hand-Klamotten werden hier gehandelt.

Das globale Abfallproblem zeigt sich auf der größten Müllhalde des Landes in Dandora, ebenfalls ein Stadtteil von Nairobi, wie unter dem Brennglas. Die Luft ist schlecht, es riecht nach verbranntem Gummi. Hier wird mit Abfall gehandelt. Isaiah Luyara Odando kämpft schon seit Jahren gegen die Mülldeponie, denn ihre Auswirkungen auf die Anwohner sind enorm. Sie werden krank, bekommen Asthma, Lungenentzündung oder andere Krankheiten.

In der Regenzeit sind die meisten Regionen des Südsudan fast völlig überflutet, doch so schlimm wie dieses Jahr war es noch nie. Die Straßen sind nahezu unpassierbar für Hilfsorganisationen wie Save the Children. Nahrungsmittel und Medikamente werden dringend gebraucht, doch allzu viel kommt derzeit nicht an. Die politische Situation, die Versorgungslage, die Transportwege - alles ist schwierig im jüngsten Staat der Welt. Und auch der Krieg im fernen Europa hat Auswirkungen auf die Arbeit der NGOs.

In Kenia dagegen werden Regenfälle immer unregelmäßiger, der tägliche Kampf ums Wasser bestimmt den Alltag. Im Norden des Landes ist die Erde braun und ausgedörrt, die wenigen Blätter an Bäumen und Sträuchern abgenagt. Die Regierung hat den nationalen Katastrophenfall ausgerufen, doch es kommt kaum Hilfe an. Noch nie sei die Situation so schlimm gewesen, sagt das UN-Welternährungsprogramm. Internationale Hilfsorganisationen warnen: Die Lage wird sich durch die ständigen Naturkatastrophen nicht nur hier dramatisch verschlechtern.

In Zentralkenia versucht man, mit der FMNR-Methode dem Voranschreiten der Dürrelandschaften entgegenzuwirken. FMNR steht für die Regeneration der Natur und des Waldes unter Aufsicht von Bauern und Bäuerinnen. Es ist ein einfaches Prinzip: Der Boden wird wiederbelebt, aus vermeintlich toten Baumstümpfen wachsen neue Zweige, und alte Samen im Boden können endlich sprießen. Entwickelt hat das Verfahren der Australier Tony Rinaudo, als er verzweifelt versuchte, die Sahara-Wüste zurückzudrängen.

Der Tourismus ist in Kenia eine wichtige Einnahmequelle. Die Big Five - Elefanten, Büffel, Löwen, Nashörner und Leoparden - kann man in nur wenigen Tagen erleben. Doch der Wassermangel setzt den Wildtieren zu, im Amboseli Nationalpark müsste es zur Zeit fast jeden Tag regnen, aber die Landschaft ist staubtrocken. Mehr als 60 Elefanten sind bereits an den Folgen der Dürre gestorben. Die globale Klimaerwärmung hat die Gletscherschmelze des Kilimandscharo verstärkt. Wenn es in Zukunft keine Gletscher mehr gibt, gibt es auch keine Sümpfe mehr im Amboseli Nationalpark

Am Tanganjikasee steigt seit zwei Jahren unaufhörlich das Wasser, die Experten streiten über die Gründe. Einer der wahrscheinlichsten: Die Weltmeere werden wärmer, die Verdunstung steigt und damit nehmen Regenfälle sta

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